Flucht nach Südafrika

Die Zahl unbegleiteter Kinder, die aus Simbabwe in das Nachbarland Südafrika fliehen, wächst. Hunger und Armut treiben immer mehr 10- bis 14-Jährige auf die Flucht - meist ohne Papiere. Manche Jungen und Mädchen gehen auf Anraten der Eltern, andere auf eigene Faust, was sie zu leichten Opfern von Menschenhändlern macht. Sorge bereitet dem »South Africa Women's Institute of Migration Affairs« (SAWIMA) vor allem, dass die Flüchtlinge immer jünger werden. Vor Kurzem griff die Organisation ein vierjähriges Mädchen auf. Viele Kinder in Simbabwe könnten nicht mehr zur Schule gehen und hätten auch keine Möglichkeit, Geld zu verdienen. Deshalb versuchten sie, die Grenze illegal zu passieren, so SAWIMA. Da sie in der Regel kein Geld haben, um einen Ausweis oder ein Visum zu bezahlen, ließen sie sich von Taxi- oder Lkw-Fahrern über die Grenze schmuggeln - im Gegenzug für sexuelle Dienste. Nach Angaben humanitärer Organisationen wurden in der ersten Hälfte des Jahres 2006 mehr als 2100 Kinder - im Durchschnitt sind das 14 pro Tag - ohne Geburtsurkunden oder andere Ausweispapiere von Südafrika in die Grenzstadt Beitbridge im Süden Simbabwes abgeschoben. Der Internationalen Migrationsorganisation (IOM) zufolge durchliefen in den letzten sechs Monaten des vergangenen Jahres fast 950 unbegleitete Kinder das Auffanglager in Beitbridge, in dem sich auch ein Zentrum für Minderjährige befindet. Das Zentrum wird von der IOM, der Kinderrechtsorganisation »Save the Children«, dem Weltkinderhilfswerk UNICEF und dem simbabwischen Sozialministerium geführt. Die EU hat eine Million US-Dollar zur Verfügung gestellt, um den Kindern Zugang zu Papieren zu verschaffen und sie über die Ge...

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