Am falschen Ende sparen
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück will kein Geld für zusätzliche Krippenplätze aus dem allgemeinen Steueraufkommen ausgeben. Er will stattdessen umschichten.Das aber wäre ungerecht, denn warum sollen Familien mit Kindern das bezahlen, wovon sie später vielleicht profitieren?
Ganz anders sieht es beim Ehegattensplitting aus. Das Splitting ist ungerecht, weil es die Einverdienerehe fördert und Eltern finanziell bestraft, die sich die Hausarbeit teilen. Außerdem fördert es auch kinderlose Ehen. Hier sollte dringend zu Gunsten der Familien mit Kindern umgeschichtet werden.
Doch ganz egal, wie Steinbrück umschichten will, seine Argumentation ist in jedem Fall verlogen. Denn er fordert von den Familienpolitikern, nicht leichtfüßig immer mehr Geld zu verlangen. Gleichzeitig aber will er eine Unternehmenssteuerreform durch den Bundestag peitschen, die allein im ersten Jahr zu Einnahmeverlusten von 6,4 Milliarden Euro führen würde. Die Hälfte dieser Summe würde für die Kinderkrippenpläne schon reichen, denn die kosten jährlich drei Milliarden Euro. Es geht also nicht darum, dass zu wenig Geld da ist. Die Frage ist, wofür das vorhandene Geld ausgege...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.