Theaterkritik

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Nach dem Auszug der Staatsoper aus dem Schillertheater fordern die Berliner Grünen Klarheit über die Zukunft des Hauses. »Wir sollten aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und ein Gesamtkonzept für das Haus entwickeln«, sagte der Grünen-Kulturexperte Daniel Wesener. »Das alte Schillertheater braucht eine langfristige Perspektive, nicht immer neue Zwischennutzungen. Nur so lassen sich unnötige Kostensteigerungen vermeiden.«

Das traditionsreiche Haus in Charlottenburg war seit 2010 Übergangsquartier für die Staatsoper, solange ihr Stammhaus Unter den Linden saniert wurde. Nach einem Bericht der Kulturverwaltung zu den anstehenden Haushaltsberatungen im Abgeordnetenhaus sollen nun im kommenden Jahr die Kudamm-Bühnen hier einziehen, bis ihr neues Theater am Kurfürstendamm steht.

Zunächst soll das Haus nun nach der siebenjährigen Nutzung durch die Staatsoper im nächsten und übernächsten Jahr für vier Millionen Euro hergerichtet werden. Wesener, auch parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen-Fraktion, stellt diese Übergangslösung in Frage. »Mit über 2000 Quadratmetern Bühnenfläche und 1000 Zuschauerplätzen müssten die Kudamm-Bühnen dann fast das Doppelte ihrer bisherigen Raumverhältnisse bespielen und finanzieren«, sagte er. »Schließlich sind auch die Betriebskosten mit rund 900 000 Euro im Jahr nicht unerheblich.«

Dem Bericht zufolge ist außerdem vorgesehen, dass die Kulturverwaltung die Mietkosten von gut 1,1 Millionen Euro im Jahr trägt. Außerdem soll der jährliche Zuschuss an das Theater von derzeit 235 000 Euro auf gut 900 000 Euro angehoben werden. Das Thema soll bei der Zweiten Lesung des Kulturhaushalts am kommenden Montag im zuständigen Ausschuss des Abgeordnetenhauses besprochen werden. dpa/nd

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