Berlin. DGB-Chef Reiner Hoffmann verlangt von der neuen Bundesregierung eine Neuausrichtung des deutschen EU-Kurses. »Wenn es in den nächsten Jahren nicht gelingt, eine bessere deutsche Europapolitik auf den Weg zu bringen, habe ich große Zweifel, dass der Zusammenhalt in Europa und auch die enge deutsch-französische Zusammenarbeit halten«, sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) in Berlin. Erfreut zeigte er sich, dass Bundeskanzlerin Merkel mit Blick auf die Reformideen von Emmanuel Macron für Europa von einem »großen Impuls« gesprochen hatte. Hoffmann kritisierte, die Bundesregierung habe bisher in vielen Punkten das Gegenteil von Macron gewollt. Der DGB-Chef forderte, Macron zu folgen. »Das ist etwa zur Finanzierung nötiger Infrastrukturmaßnahmen auch dringend notwendig.« Macron wolle Steuerflucht bekämpfen sowie einen Finanzminister, »der nicht nur Sparkommissar à la Allemagne ist«. dpa/nd