nd-aktuell.de / 09.10.2017 / Politik / Seite 20

»Nate« tötet in Mittelamerika 28 Menschen

Nach dem Auftreffen auf das Festland an der USA-Golfküste schwächte sich der Hurrikan zu einem Tropensturm ab

New Orleans. In mehreren Ländern Mittelamerikas hatte der Wibelsturm »Nate« heftige Regenfälle verursacht. Bei Überschwemmungen und Erdrutschen starben mindestens 28 Menschen in Costa Rica, Nicaragua und Honduras. Dutzende Menschen werden noch vermisst. Der Sturm richtete schwere Schäden an.

An der USA-Golfküste konnten die Menschen dagegen etwas aufatmen. Nach dem Auftreffen auf das Festland hat sich Hurrikan »Nate« am frühen Sonntag zu einem Tropensturm abgeschwächt. Zuvor war er als Hurrikan der schwächsten Kategorie eins mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern pro Stunde zweimal auf Land getroffen: südöstlich von New Orleans im Staat Louisiana am Samstagabend und nach einem Zug über das Wasser anschließend weiter östlich nahe dem Küstenort Biloxi in Mississippi, wie das Nationale Wetteramt mitteilte.

Anschließend zog »Nate« landeinwärts über die Bundesstaaten Mississippi und Alabama weiter und schwächte sich auf einen Tropensturm mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde ab, teilte as Hurrikan-Zentrum in Miami (Florida) mit. »Nate« werde weiter schnell an Kraft verlieren, hieß es.

In Biloxi verursachte »Nate« überflutete Straßen, wie auf Fotos im Internet zu sehen war. Über Schäden oder Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Die zahlreichen Kasinos dort hatten US-Medienberichten zufolge bereits am Samstagnachmittag geschlossen. Das Wasser habe dort an einigen Türen halbhoch gestanden.

In New Orleans, das 2005 vom Hurrikan »Katrina« schwer zerstört worden war und Hunderte Tote zu beklagen hatte, galt für die Nacht zum Sonntag eine Ausgangssperre. Der Hurrikan traf aber weiter östlich nahe dem Mississippi-Delta auf Land und drehte zeitweise aufs Wasser ab.

Die Hurrikanwarnung, die zuletzt von der Mündung des Flusses Pearl an der Grenze zwischen Louisiana und Mississippi bis zur Grenze zwischen Alabama und Florida gegolten hatte, hob das Hurrikan-Zentrum auf. Auch die für New Orleans geltende Warnung vor einem Tropensturm wurde zurückgenommen.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor die Einwohner der Küste am Golf von Mexiko aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen und die Hurrikan-Warnungen zu beherzigen. Das »tolle Team« der US-Behörde Federal Emergency Management Agency sei einsatzbereit, twitterte er. Nahe Biloxi befand sich das Auge des Hurrikans zeitweise über der Kessler-Militärbasis, auf der die Aufklärungsflugzeuge des Hurrikan-Zentrums stationiert sind. Agenturen/nd