nd-aktuell.de / 10.10.2017 / Unten links / Seite 1

Unten links

Es scheint ein Trend: Alles trennt sich. Die Trennung vollendet mit schmerzlicher Erkenntnis, was so schön blind angefangen hatte. Nur beim Müll ist es anders, da ist die Trennung ein Versprechen, bei dem es dann aber meist bleibt. Ansonsten ist die Trennung eine ernste Sache, mit ihr wird deshalb vorzugsweise gedroht. Die Katalanen drohen den Spaniern, die EU droht Ankara, Horst Seehofer droht der Kanzlerin, und die Siegesserie des FC Bayern droht in dieser Saison auch abzureißen. Eine schmerzliche Trennung vom Meistertitel wäre das. Lewis Hamilton trennen schon 59 Punkte von Sebastian Vettel. Ganze Welten trennen Links und Rechts - übrigens auch ihren Umgang mit den sogenannten linken und rechten Rändern. Während die Linke sich von ihrem linken Rand trennt, kündigt die Rechte an, den rechten Rand selbst zu übernehmen. Das erklärt wohl am Ende auch den Erfolg der Rechten. Sie ist unbestrittener Meister der Trennung. Nach dem Motto: Trenne und herrsche. uka