Endlich Tacheles

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Die unglaubliche, aber wahre Geschichte des Berliner Künstlerhauses »Tacheles« in der Oranienburger Straße erscheint wie ein historisches Kammerspiel. Auf relativ kleiner Bühne wird dabei viel über das große Gefühl der unbegrenzten Möglichkeiten erzählt, das die unmittelbare Wendezeit prägte - und darüber, was daraus wurde. Kurz vor der geplanten Sprengung des 1909 als Kaufhaus eröffneten Gebäudes, das während der DDR-Jahre verfallen war, besetzten Künstler im Februar 1990 das Gelände. So verhinderten sie nicht nur den Abriss, sondern schufen zugleich die Voraussetzung für die Geburt eines der legendärsten Orte jener anarchischen Kunst- und Aktionsszene, die sich im rechtsfreien Raum der Nicht-mehr-DDR und Noch-nicht-BRD entfaltet hatte. Im September 2012 wurde das »Tacheles« polizeilich geräumt. Heute befindet sich das Gelände im Besitz einer New Yorker Vermögensverwaltung - und harrt seiner weiteren Nutzung. Stefan Schilling, der bis zum bitteren Ende dabei war, erzählt die gelebte Kunstwerdung des Areals in beeindruckenden Bildern, informativen Texten und Erinnerungen vieler, die daran unmittelbar beteiligt waren. Hier abgebildet: eine Installation von Uwe Kessler aus dem Jahr 1991. mha

Foto: Stefan Schilling

Tacheles. Die Geschichte des Kunsthauses in Fotografien von Stefan Schilling. Edition Braus, 144 S., geb., 24,95 €. www.editionbraus.de

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