nd-aktuell.de / 25.10.2017 / Berlin / Seite 9

Schwere Hypothek

Nicolas Šustr sieht durchaus Fortschritt in der Hauptstadt

Neue Wohnungspolitik, Verkehrswende, Klimawende. Bei fast jedem Thema erntet Rot-Rot-Grün meist nur verhaltenen Applaus von den Initiativen, deren Ziele laut Koalitionsvertrag vertreten werden. Es geht alles viel zu langsam vorwärts. Das stimmt auch, eigentlich sollte alles viel, viel schneller vorangehen.

Eigentlich geht es im Moment mit Lichtgeschwindigkeit nach vorn. Zumindest im Vergleich zum Stillstand der letzten Jahre. Es ist einfach wahnsinnig viel liegen geblieben. Bereits 2007 hätte bei der Wohnungspolitik in der Hauptstadt umgesteuert werden müssen. Auch der dringend nötige Ausbau der Straßenbahn ist einfach unterlassen worden. Und beim Klimaschutz ist ebenfalls Lange gar nichts passiert. Nicht zu vergessen die über Jahre verschleppte S-Bahn-Ausschreibung.

All diese Versäumnisse lasten wie ein Mühlstein auf dem jetzigen Senat. Ob die Koalition bis zur nächsten Wahl den Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen kann, ist offen. Aber so viel Fortschritt wie in den letzten Monaten gab es in Berlin in den letzten Jahren nicht.