Templin bleibt Thermalbad

Templin darf sich nun unbefristet Thermalsoleheilbad nennen. Die Stadt in der Uckermark hatte das Prädikat im Jahr 2000 verliehen bekommen. Bei der routinemäßigen Überprüfung zehn Jahre später hatte das Gesundheitsministerium jedoch Auflagen erteilt, »die Templin dank umfangreicher Maßnahmen jetzt vollständig erfüllt hat«, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte. Die gute Nachricht habe Staatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt dem Bürgermeister Detlef Tabbert (LINKE) per Brief übermittelt.

Tabbert wusste bereits am Montag davon. »Wir sind sehr froh über die unbefristete staatliche Anerkennung«, sagte er. »Das gibt uns auch Planungssicherheit für künftige Investitionen wie zum Beispiel in der Naturtherme oder bei der Umgestaltung des Bürgergartens zu einem familienfreundlichen Kurpark.« Die Hinweise des Landesfachbeirats für Kur- und Erholungsorte habe man ernst genommen. So hatte der Beirat gefordert, dass Gutachten zur Lärmbelästigung und zur Luftreinheit erstellt werden und ein Kurarzt eingesetzt wird.

Der Verkehr in der historischen Innenstadt bereitete Kopfschmerzen. Doch zur Luftqualität heißt es in der jüngsten Expertise: »Die lufthygienischen Voraussetzungen für den Titel ›Thermalsoleheilbad‹ sind weiterhin erfüllt.« Die Konzentration des Feinstaubs an der Friedrich-Engels-Straße liege mit 11,9 Mikrogramm im Rahmen. Auch die Richtwerte für die Belastung mit Stickstoffdioxid seien eingehalten.

»Eine Anerkennung als Heilbad ist das höchste Prädikat, das wir nach dem Kurortegesetz vergeben können«, bemerkte Staatssekretärin Hartwig-Tiedt. »Es ist ein Gütesiegel, das strengen Kriterien unterliegt. Die Stadt Templin hat sich mächtig ins Zeug gelegt und alles dafür getan, um dieses Gütesiegel zu behalten.«

In Brandenburg gibt es acht staatlich anerkannte Kurorte: den Kneipp-Kurort Buckow, die Thermalsoleheilbäder Templin und Bad Belzig und die Moorheilbäder Bad Freienwalde und Bad Liebenwerda. Zudem sind Bad Saarow und Bad Wilsnack zugleich Thermalsole- und Moorheilbad und Burg im Spreewald ist ein Ort mit Heilquellenkurbetrieb.

In Gefahr schwebte das Prädikat von Bad Freienwalde. Insbesondere war dem Fachbeirat die Stadtbrücke der Bundesstraße B 158 ein Dorn im Auge. Im Mai 2016 entschied Gesundheitsministerin Diana Golze (LINKE), Bad Freienwalde dürfe den Heilbadstatus vorerst behalten, erteilte aber Auflagen. So sollte die Stadt dem Infrastrukturministerium bis Ende Juni 2016 ein Angebot zum Rückbau der Brücke unterbreiten und sie durfte den Abriss nicht verzögern. Das zumindest hat sie getan. Die Brücke steht zwar noch. Aber die Auflage ist erfüllt. Zuletzt habe die Stadt wie verlangt pünktlich bis Ende Juni eine Kurort-Entwicklungskonzeption vorgelegt, erläutert Golzes Sprecher Gabriel Hesse. Es stehe als letzte Auflage noch aus, dem Fachbeirat über die Umsetzung der Konzeption zu berichten. Dafür bleibt Zeit bis Mitte 2020.

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