nd-aktuell.de / 27.11.2017 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 14

Bastel-Kurse für Mülltonnen nicht gefragt

Bayern: Landkreis Augsburg scheitert mit »Angebot«

Augsburg. Der bayerische Landkreis Augsburg ist mit einem »Angebot« für Mülltonnen-Reparaturkurse gescheitert. Die geplanten Do-It-Yourself-Kurse, bei denen Bürger die Reparatur von defekten Tonnen lernen sollten, wurden mangels Nachfrage abgesagt. Zwischenzeitlich hatten die Abfallwirtschaftsbetriebe des Landkreises auch eine Art Heimwerker-Video zu dem Thema ins Internet gestellt. Doch nach etwa zwei Wochen ist die entsprechende Seite von der Homepage des Kommunalunternehmens wieder verschwunden.

Mit dem Video und den Kursen wollte die Kommune ein häufiges Problem mit den Tonnen lösen. Immer wieder beschweren sich Bürger darüber, dass insbesondere bei den Biotonnen der Kunststoff reiße. Dies betrifft unter anderem die vordere Leiste, an denen die Greifarme der Mülllaster die Tonnen anheben. Im schlimmsten Fall krachen die braunen Tonnen dann zu Boden. Nicht wenige Bürger sprechen davon, dass die Tonnen »ein Glump« seien. Die Kommune lehnt dennoch bislang einen generellen Austausch der Tonnen ab, stattdessen sollten die Bürger selbst zum Werkzeug greifen.

Doch: »Mangels Anmeldungen wurden alle von uns angebotenen Workshops wieder abgesagt«, erklärte eine Sprecherin des Kreises. Zunächst hatte die »Augsburger Allgemeine« berichtet, dass es kein Interesse an dem Angebot gab. Die Kreissprecherin vermutete, dass das »anschauliche« Video Grund gewesen sein könnte, dass es keinen weiteren Bedarf an den Werkstattkursen gibt. Warum dann auch das Internetvideo entfernt wurde, blieb unklar. Dazu war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. In dem Film wurde gezeigt, wie mit Spanngurten oder Aluminiumleisten aus dem Baumarkt die Tonnen geflickt werden können.

Bislang hatte der Kreis drauf bestanden, dass die Nutzer im Fall eines Defekts für einen Ersatzbehälter selbst zahlen. Die Schäden würden meist nur auftreten, wenn die Tonnen überfüllt würden, also zu schwer seien, hieß es. Ein Produktionsfehler werde vom Hersteller ausgeschlossen, sagte die Kreissprecherin. Mittlerweile lässt die Behörde allerdings in Einzelfällen defekte Tonnen kostenfrei ersetzen. Dies erfolge, wenn der vom Kreis beauftragte Entsorgungsbetrieb bestätigt, »dass eine gefahrlose Leerung nicht mehr möglich ist«. dpa/nd