Wenn Frauen die ersten, insbesondere heterosexuellen, Erfahrungen machen, wird von ihnen mehr als von Männern erwartet, sich mit der Verhütungsfrage auseinanderzusetzen. Oft geht es um das Verhindern einer Schwangerschaft, dazu wird meist die Einnahme der Pille nahegelegt. Dass diese nicht vor Geschlechtskrankheiten schützt, ist bekannt, aber wird bei Heranwachsenden als Problem wenig ernst genommen. Ich erinnere mich nicht daran, dass ich, als ich als Jugendliche wegen der Verschreibung der Pille bei meiner Frauenärztin war, auf die Nebenwirkungen hingewiesen wurde. Klar, es steht alles auf dem Beipackzettel, aber dass Frauen täglich Pillen nehmen sollen, gilt als so selbstverständlich, so schlimm kann es also nicht sein. Wenn man sich die Nebenwirkungen und Forschungsergebnisse anschaut, ist dies jedoch ein starker, gefährlicher Eingriff in den Körper von Frauen. Das Gleiche gilt für andere Mittel.
In einer Broschüre über Verhütung habe ich mal durchgezählt: Für Frauen gibt es derzeit zwanzig Mittel, für Männer zwei (Sterilisation und Kondom). Wenn man bedenkt, dass Frauen nur sechs Tage im Monat fruchtbar sind und Männer potenziell immer, ist es doch absurd, dass Schwangerschaftsverhütung immer noch Frauensache sein soll. Dazu kommt das ihnen entgegengebrachte Misstrauen, ob die Pille denn wirklich regelmäßig eingenommen wird, und falls nicht, die Unterstellung vom berühmten »Unterjubeln« eines Kindes. Hier wäre mal eine Aufgabe für Männerrechtler und männliche Feministen: Wenn ihr weder Kinder noch Kondome, aber Kontrolle wollt, setzt euch ein für die Entwicklung und den Verkauf von der »Pille für den Mann«. Hashtagkampagnen laufen gerade ganz gut, habe ich gehört. Ich schlage ichwilldiepille vor.