Wald krank und kränker

  • Dieter Hanisch, Kiel
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.
Das waldärmste Flächenbundesland schlägt Alarm: Laut dem Waldzustandsbericht Schleswig-Holstein für das vergangene Jahr, den der NDR vorab analysierte, sind nur noch 28 Prozent aller Baumbestände gesund. 2005 waren es noch 31 Prozent; nach dem knochentrockenen Sommer 2004 hatte der Anteil allerdings nur 25 Prozent betragen. Im Vergleich dazu: 1992 galten noch 60 Prozent der Bäume als gesund. Die letzte bundesweite Erhebung spricht von 68 Prozent geschädigter Bäume. Für die Fichte sieht es dabei im nördlichsten Bundesland ganz düster aus. Dagegen hat sich der Baum des Jahres, die Kiefer, geringfügig erholt. Dramatisch verschlechtert hat sich der Zustand der Buchen. Vor 20 Jahren noch war jede fünfte geschädigt, jetzt ist es fast jede zweite. Die Ursachen sind vielfältig. Machen den Nadelbäumen die wachsende Borkenkäferpopulation zu schaffen, so haben die trockenen Sommer den Laubbäumen schwer zugesetzt. Dazu kommen unmittelbar vom Menschen ausgehende Umwelteinflüsse wie die kontinuierlich gestiegenen Bodenversauerung und Überdüngung mit Stickstoff. Neben höheren Stickstoffeinträgen aus der Landwirtschaft sind daran vor allem Stickoxide aus Straßenverkehr und Industrie schuld. Experten vom Naturschutzbund bis zur Schutzgemeinschaft Deutscher Wald fürchten, dass kurzfristig keine Besserung eintreten wird, selbst wenn die Schadstoffbelastung sinken sollte. Derzeit sind 10,3 Prozent der Landesfläche zwischen Nord- und Ostsee bewaldet. Als Ziel hat sich die jetzige Regierung eine Aufforstung auf zwölf Prozent gesteckt. In den neuen Bundesländern geht es dem Wald insgesamt noch besser. Eine Verschlechterung der Situation wurde zuletzt auch in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württem...

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