nd-aktuell.de / 17.01.2018 / Ratgeber / Seite 26

Keine Minderung der Schenkungssteuer

Es kann in der Praxis durchaus vorkommen, dass ein geschenktes Grundstück nach der Schenkung spürbar an Wert verliert. Doch an eine nachträgliche Minderung der Schenkungssteuer ist nach Auskunft des Infodienstes Recht und Steuern der LBS nicht zu denken, wenn der Steuerbescheid bereits rechtskräftig ist.

Ein Steuerzahler wandte sich an Fiskus und Finanzgerichtsbarkeit, weil er der Meinung war, er habe im Zusammenhang mit einer Grundstücksschenkung eine deutlich zu hohe Steuer bezahlt - zumindest dann, wenn man die anschließende Wertentwicklung des Objekts bedenke. Er wandte ein, dass eine sogenannte Billigkeitsentscheidung getroffen werden könne, also eine dem Einzelfall angemessene, von der strengen Rechtslogik abweichende Entscheidung.

Der Bundesfinanzhof (BFH) in München, der sich im Rahmen einer Nichtzulassungsbeschwerde mit der Angelegenheit befassen musste, wies den Fall als unbegründet zurück.

In der Entscheidung des Bundesfinanzhofs (Az. II B 16/17) heißt es, dass eine Wertminderung des geschenkten Grundstücks dann nicht mehr zu einer Änderung der Schenkungssteuer führen könne, wenn der Bescheid bereits Bestandskraft erreicht habe. Der Zeitpunkt der Steuererhebung sei der entscheidende Bezugspunkt. Es handle sich um eine Momentaufnahme, so der BFH. dpa/nd