nd-aktuell.de / 18.01.2018 / Kultur / Seite 14

Auf Abstand gehalten

Das künftige Museum der Moderne im Zentrum Berlins nimmt weiter Konturen an. Unter anderem soll der Neubau des Museums zur Kunst des 20. Jahrhunderts (»M20«) auf dem Berliner Kulturforum einen ausreichend großen Abstand zur St. Matthäus-Kirche haben, kündigte Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linkspartei) an. Zuvor hatte der Berliner Senat den dafür nötigen Bebauungsplan verabschiedet. Der Entwurf muss nun noch vom Abgeordnetenhaus beschlossen werden. Der Start des Museumsneubaus ist für Ende 2019 vorgesehen.

Das neue Haus soll Kunst des 20. Jahrhunderts präsentieren. Neben der rund 4000 Werke umfassenden Sammlung der Neuen Nationalgalerie zählen dazu auch die Sammlungen des Ehepaares Pietzsch sowie von Erich Marx und Egidio Marzona. Bauherr ist die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Der Bundestag hat für den Museumsneubau 200 Millionen Euro bewilligt.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen »M20« befinden sich Nationalgalerie, Gemäldegalerie, Philharmonie, Kunstgewerbemuseum, Staatsbibliothek sowie die St. Matthäus-Kirche. Dem geplanten Museumsneubau wird deshalb eine große architektonische Bedeutung beigemessen. Realisiert werden soll der Bau nach einem Entwurf des Schweizer Architekturbüros Herzog & de Meuron. Die beiden Stararchitekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron haben unter anderem auch die Elbphilharmonie in Hamburg gestaltet.

Der Architektenentwurf für das Museum der Moderne war zuletzt heftig umstritten. Unter anderem wurde ein zu geringer Abstand zur St. Matthäus-Kirche auf dem Berliner Kulturforum sowie zur Nationalgalerie kritisiert. Wie Lompscher betonte, haben sich Architekten, Vertreter des Senats, der Kirche und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Ende vergangenen Jahres in einem Workshop-Verfahren auf Änderungen am Museumsneubau geeinigt. So solle das gesamte Museumsgebäude etwas kleiner ausfallen als es zuvor von Herzog & de Meuron geplant war, der Abstand zur Matthäus-Kirche wird den Angaben zufolge 14 Meter betragen. Durch die Neuerungen werde die Sichtachse zur St. Matthäus-Kirche nicht mehr gestört, erklärte Lompscher. Die nun im Bebauungsplan vorgesehenen Baugrenzen dürften durch den Neubau nicht überschritten werden. epd/nd