nd-aktuell.de / 20.01.2018 / Brandenburg / Seite 14

Kitagruppen sollen kleiner werden

Wilfried Neiße

Des Lobes voll ist Bildungsministerin Britta Ernst (SPD). »Das hatten wir in Schleswig-Holstein alles nicht«, sagte am Freitag die Politikerin, die zuvor schon Bildungsministerin in Kiel gewesen ist. Dabei erwähnte sie unter anderem die Sportspezialschulen. Die habe sie sich in Schleswig-Holstein gewünscht, und nun habe sie in Brandenburg drei solche Schulen.

Hinter ihr liegen »arbeitsreiche und intensive Wochen«, in denen sie sich ein Bild von ihrem neuen Wirkungskreis gemacht habe, sagte Ernst nach nun 100 Tagen im Amt. Sie hatte Bildungsminister Günter Baaske (SPD) abgelöst, der nicht mehr wollte. PISA-Studien dokumentierten, dass Brandenburg über gute Schulen verfüge, wo achtbare Leseleistungen vermittelt werden, hob Ernst hervor. In anderen Bereichen liege das Land im Mittelfeld, und bei Mathematik und Rechtschreibung sei noch »Luft nach oben«, bekannte sie. Es gebe »keinen Grund auszuruhen«, schnell könne man bei diesen Leistungsvergleichen auch wieder abrutschen.

Mit zwei Prozent ersatzlos ausgefallenem Unterricht stehe Brandenburg vergleichsweise günstig da, merkte Ernst an. Ein solcher Wert sei kaum noch zu unterbieten, weil Lehrer mitunter so urplötzlich ausfallen, dass darauf nicht reagiert werden könne. Bei den Halbjahreszeugnissen werden in allen Fächern Noten gegeben. Früher war dies stellenweise in einzelnen Fächern nicht möglich gewesen, weil zu viel Unterricht ausgefallen war.

Die Ministerin will die Relation von Erziehern und Kindern in den Kindertagesstätten weiter verbessern. Das bedeutet, dass statistisch auf eine Erzieherin weniger Kinder kommen. Seit 2009 in Brandenburg eine rot-rote Koalition gebildet wurde, hat das Land Brandenburg den Betreuungsschlüssel bereits mehrfach verbessert. Die Kitagruppen sind aber immer noch zu groß. Ernst sucht nun den Kontakt zu den Eltern und nimmt sich vor, einmal im Jahr in jedem Schulamtsbezirk mit den Kreiselternbeiräten ins Gespräch zu kommen.

Außerdem plant sie, neben dem vor einigen Jahren eingeführten brandenburgischen Lehrerpreis 2019 einen Wettbewerb zwischen den Schulen auszuloben und Bildungseinrichtungen zu ehren, »die sich in der Qualitätsverbesserung besonders verdient gemacht« haben.