New York. Eine Investorengruppe um eine ehemalige Mitarbeiterin von Ex-US-Präsident Barack Obama, die kurz vor dem Kauf von Harvey Weinsteins Filmproduktionsfirma steht, will dem Unternehmen offenbar ein völlig neues Image verpassen.
Hauptinvestorin Maria Contreras-Sweet war unter Obama Direktorin der US-Behörde für kleine und mittlere Unternehmen und plant laut Insiderberichten unter anderem private Stillräume für junge Mütter und drei freie Mahlzeiten für alle Mitarbeiter. Außerdem soll ein sogenannter »Opfer-Fond« gegründet werden, aus dem Entschädigungen an die Frauen gezahlt werden sollen, die angeben, von Hollywood-Mogul Harvey Weinstein sexuell belästigt[1] worden zu sein. Contreras-Sweet plane etwa 20 Millionen US-Dollar für den Entschädigungs-Fond, heißt es aus Verhandlungskreisen.
»Es geht vom einen Extrem in das andere«, sagte laut dem Hollywood-Nachrichtenportal »The Wrap«[2] ein Insider. Die Investoren führten bereits Bewerbungsgespräche mit einer Reihe mächtiger Hollywood-Frauen für die Zusammensetzung des Firmenvorstands. Dass der Vorstand der neuen Firma von Frauen geführt werden müsse, hatte Contreras-Sweet bereits im November in einem Brief geschrieben.
Insgesamt liegen fast ein dutzend Angebote für den Kauf der Weinstein Company vor. Das aktuelle Gebot von Contreras-Sweet soll bei 500 Millionen US-Dollar liegen. Die Firma steht infolge der Vorwürfe gegen ihren Mitgründer Harvey Weinstein kurz vor dem Bankrott. Seit Oktober haben ihm mehr als hundert Frauen vorgeworfen[3], sie belästigt oder vergewaltigt zu haben. Die Weinstein-Affäre löste eine neue Welle des Protests gegen sexuelle Gewalt aus und gab abermaligen Anstoß für die Metoo-Debatte[4]. mit Agenturen