nd-aktuell.de / 02.02.2018 / Kultur / Seite 15

Die Figur Mensch

Hans Vent gestorben

Manfred Mayer

Der Maler und Grafiker Hans Vent ist am Mittwoch, wenige Tage vor seinem 84. Geburtstag, in Berlin gestorben. Den Weg zur Kunst fand er bereits in seiner Kindheit durch seinen Vater, den Weimarer Landschaftsmaler Rudolf Vent. An der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee begann Hans Vent 1953 ein Studium im Fach Malerei. Seine Lehrer waren u.a. Toni Mau, Kurt Robbel, Bert Heller und Gabriele Mucchi. Später erhielt er selbst an der Hochschule einen Lehrauftrag. Seit 1990 war er Mitglied der Akademie der Künste. Vents malerisches Werk wurde zuletzt in einer umfassenden Ausstellung im Jahre 2016 in der Berliner Galerie Parterre präsentiert. Sein großformatiges Tafelbild »Menschen am Strand«, das 2003 das Entree zur Ausstellung »Kunst in der DDR« in der Neuen Nationalgalerie bildete, wird noch bis zum 4. Februar im Potsdamer Museum Barberini gezeigt.

1980 schrieb Vent: »Mein Gegenstand ist die menschliche Figur. Das ist kein Programm, eher ein Ergebnis oder eine Erkenntnis, dass ich in der Darstellung des Menschen im weitesten Sinne die einzigen mir möglichen malerischen Formulierungen gefunden habe.« Der Kunstkritiker Matthias Flügge hob in einer Betrachtung zu einer Berliner Ausstellung hervor, dass Vent wie andere Künstler der Nachkriegsgeneration nach Isolation und verdrängter Moderne bei Cézanne, Kirchner, Corinth wieder einen Anschluss an die europäische Kunst des Jahrhunderts fanden. Manfred Mayer