Zweiter Anlauf für gemeinsames Sozialticket

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Potsdam. Zweieinhalb Jahre nach einer gescheiterten Initiative unternimmt Brandenburg einen Neuanlauf für ein länderübergreifendes Sozialticket im Nahverkehr mit Berlin. Derzeit werde eine neue Anfrage vorbereitet, teilte das Verkehrsministerium auf Anfrage der Landtagsfraktion der Linkspartei mit. Brandenburg hatte das Sozialticket als bundesweit erstes Flächenland im September 2008 eingeführt. Einkommensschwache, Empfänger von Sozialleistungen, Arbeitslose und Asylbewerber können damit eine Monatskarte für Fahrten mit Bussen und Bahn zum halben Preis erwerben. Das Sozialticket gilt für bis zu drei Landkreise in Kombination mit einer kreisfreien Stadt oder nur für einen Ort mit Stadtlinienverkehr. Wer nach Berlin fahren will, muss bislang jedoch einen Ergänzungsfahrschein oder eine zusätzliche Monatskarte kaufen. Viele Orte in Brandenburg sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln allerdings nur mit der Durchquerung Berlins zu erreichen. Bedürftige Brandenburger müssen daher bei einer Fahrt nach oder durch Berlin den vollen Fahrpreis bezahlen.

Nachdem SPD und CDU im Landtag mehrmals das von der damals noch oppositionellen Linksfraktion geforderte Sozialticket abgelehnt hatten, startete im Mai 2007 eine Volksinitiative, die innerhalb von fünf Monaten 32 400 Unterschriften sammelte. Angesichts dessen lenkten SPD und CDU ein. Den ersten Vorstoß Brandenburgs für ein länderübergreifendes Sozialticket im Juli 2015 wies Berlin zurück - mit Verweis auf voraussichtliche Kosten von zwei bis fünf Millionen Euro pro Jahr. In Berlin gibt es seit 2005 ein Sozialticket, dessen Geltungsbereich an der Stadtgrenze endet. dpa/nd Seite 11

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