Grundsätzlich umfasst der Begriff »Humankapital« das »Arbeitsvermögen«, worunter das durch Ausbildung und Erziehung erwachsene »Leistungspotenzial der Arbeitskräfte« verstanden wird (wirtschaftslexikon.gabler.de). Dieses bemisst sich an dem Verhältnis von Ausbildungskosten zum Potenzial der gewonnen Fähigkeiten, durch die ein »Ertrag« erwirtschaftet werden kann. In der Betriebswirtschaft wird von Human Resource gesprochen; nebulös ist von Leistungspotenzialen (Leistungsreserven) der Mitarbeiter eines Betriebes die Rede. Diese werden als »Summe aller Ressourcen, die einem Unternehmen für die wirtschaftliche Nutzung bzw. Verzehr« zur Verfügung stehen, definiert. Das sogenannte Leistungspotenzial wiederum ist ein Produkt der innerhalb einer bestimmten Zeit vollbrachten Leistung. Folglich ist für die Ermittlung eines Leistungsangebots die individuelle Leistungsfähigkeit und -bereitschaft (Leistungsmotivation) von Bedeutung.
Dieser abstrakte Zugriff - hier wird nicht der Mensch als solcher betrachtet, sondern sein Potenzial - entledigt sich ethischer Kriterien. Anders in der Volkswirtschaft. Hier umfasst der Begriff das Spektrum menschlicher Fähigkeiten und Potenziale jenseits der »Erwerbskapazität«. Folglich spricht man hier von Humanvermögen. In der Wachstumstheorie wird der Begriff verstanden als »an Personen gebundenes Wissen oder Fähigkeiten« und als »dokumentiertes Wissen einer Volkswirtschaft«, dem sogenannten Wissenspool. 2004 war »Humankapital« das Unwort des Jahres. tgn