nd-aktuell.de / 17.04.2007 / Kommentare

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Kommunikationsforscher aus Jena fanden heraus: In Hauptsendungen der privaten TV-Sender ist der Osten unverschämt oft an Angstthemen gebunden - viermal mehr als in ARD und ZDF. Der Osten würde im Privatfernsehen »heruntergeredet« sowie gefährlich gleichgesetzt mit Kriminalität und Katastrophe. Wie ungerecht gegenüber den Öffentlich-Rechtlichen! Auch dort wird einem nämlich angst und bange - denken wir nur an Carmen Nebel, Gunther Emmerlich, die unheilbare Krankheit »Sachsenklinik«. Im ZDF wird der Osten sogar getilgt: »Berlin-Mitte« heißt schon »Maybrit Illner«. Vielleicht nennt sich der gesamte heruntergewirtschaftete Osten bald Wolfgang Thierse: innen tief humanistisch, aber in Gesicht und Aufzug ein Hauch Humana. Es verlautet, das Medienbild vom Osten bedürfe intellektueller Aufhilfe. Kandidaten gäbe es: Christoph Hein weiß, was eine Landnahme ist, Handke kennt sich aus in Niemandsbuchten, Grass im Krebsgang. hades