Gummiente Daphne ist gerettet

Maskottchen eines westaustralischen Schwimmklubs war vom Wind auf das Meer hinausgeblasen worden

  • Barbara Barkhausen, Sydney
  • Lesedauer: 2 Min.

»Helft uns, Daphne die Ente zu finden.« So lautet der Aufruf eines westaustralischen Schwimmklubs auf Facebook. Das überdimensionale gelbe Gummitier, das der Klub für 900 australische Dollar (565 Euro) für einen Schwimmwettbewerb in Perth erstanden hatte, war noch vor der Veranstaltung vom Wind aufs Meer hinausgeblasen worden. Eine ganze Woche lang war Daphne verschollen gewesen und die Gerüchteküche brodelte. Selbst 440 Kilometer entfernt wollten angebliche Zeugen die gelbe Gummiente gesehen haben.

Innerhalb weniger Tage suchte das gesamte Internet mit. Auf dem Facebook-Konto des Cockburn Masters Swimming Club in Westaustralien sind selbst Nachrichten aus Europa eingegangen. »In Schweden ist Daphne nicht gesichtet worden«, schrieb Susanna Nedemark beispielsweise.

Nun ist die Ente, deren Größe Klubchef Peter Marr mit einem kleinen Wohnwagen verglich, gefunden worden. »Es ist wie ein Lottogewinn«, sagte Marr. Nachdem das Gummitier vor mehr als einer Woche vom Wind in den weiten Indischen Ozean abgetrieben worden war, hatte er jede Hoffnung aufgegeben, das Maskottchen des Klubs wiederzusehen.

Dass Daphne ihr Abenteuer überlebt hat, ist dem Umstand zu verdanken, dass sie wohl noch am gleichen Tag, an dem sie abhandenkam, von einem Fischer entdeckt wurde. Etwa 40 Kilometer hatte sie es in Richtung Westen geschafft, als sie einem Hobbyangler quasi ins Netz ging. Nachdem Daphne sich als zu groß herausstellte, um von dem kleinen Fischerboot gezogen zu werden, beschloss ihr Finder schließlich, die Luft rauszulassen. »Dabei unterschätzte er aber wohl die Größe der Plastikente und fiel zurück ins Boot und verletzte seinen Arm«, sagt Marr. Am Sonntag konnte Marr schließlich mit dem Finder telefonieren konnte, nachdem dieser eine Woche auf Geschäftsreise unterwegs gewesen war und zunächst nichts von der verzweifelten Suche des Klubs mitbekommen hatte.

»Daphne scheint in gutem Zustand zu sein«, so Marr, der ein Foto ihr am Fischerboot auf Facebook veröffentlichte. Er will sich am Mittwoch mit dem Retter treffen und das Maskottchen zurückholen. Ganz ruhig schläft Marr jedoch nicht. Denn über einen Radiosender ließ Toby G., wie er sich nennt, eine Lösegeldforderung übermitteln: »Ich will eine Million Dollar und einen Helikopter.« Erst dann werde er einen Ort für die Übergabe am Mittwoch festlegen. »Ich hoffe, der Ort ist nicht in einer dunklen Gasse«, scherzte Marr. Theoretisch dürfte er die Ente behalten, so Marr. Er denkt jedoch, dass eine Flasche Wodka den Finder positiv stimmen könnte.

Übergroße aufblasbare Gummienten machten zuletzt 2007 internationale Schlagzeilen, als der niederländische Künstler Florentijn Hofman sie zum Kunstwerk machte und weltweit zu Ausstellungen transportierte.

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