nd-aktuell.de / 27.03.2018 / Politik

Australien weist ebenfalls zwei russische Diplomaten aus

Abgestimmte Aktion nach Giftanschlag auf Ex-Doppelagenten in Großbritannien / Moskau berät über Gegenmaßnahmen

Sydney. Nach dem Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal weist nun auch Australien zwei russische Diplomaten aus. Sie hätten nunmehr sieben Tage Zeit, das Land zu verlassen, erklärte Premierminister Malcolm Turnbull am Dienstag. »Der Angriff (auf Skripal und dessen Tochter) ist Teil eines Musters rücksichtslosen und bewussten Verhaltens des russischen Staates, das eine zunehmende Bedrohung für die internationale Sicherheit darstellt«, heißt es in der Mitteilung Turnbulls.

Bereits davor hatten mehr als 20 Staaten als Reaktion auf den Angriff auf Skripal in einer koordinierten Aktion mehr als 110 russische Diplomaten zur Ausreise aufgefordert.[1] Die beiden nunmehr aus Australien ausgewiesenen Diplomaten stehen nach der Mitteilung Turnbulls unter dem Verdacht, Geheimdienstoffiziere zu sein.

Bei dem Anschlag waren Anfang März Skripal und seine Tochter schwer vergiftet worden. Die Täter nutzten nach derzeitigem Ermittlungsstand ein in der früheren Sowjetunion entwickeltes Gift. Russland weist jegliche Verantwortung für den Anschlag zurück.

Unterdessen berät Moskau über Gegenmaßnahmen. Das Außenministerium und andere Behörden bereiteten bereits Schritte vor, kündigte Kremlsprecher Dmitri Peskow an. Wann diese beschlossen werden, war zunächst nicht bekannt. Die endgültige Entscheidung werde Präsident Wladimir Putin treffen, hieß es. Es werde Maßnahmen gegen jedes einzelne Land geben, das russische Diplomaten ausweisen will, teilte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa am Montagabend im russischen Fernsehen mit. Agenturen/nd

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1083565.sergej-skripal-westliche-staaten-weisen-russische-diplomaten-aus.html