Jutta Ditfurth ist nach eigenen Angaben Opfer einer brutalen Attacke geworden. Wie die bekannte linke Politikerin schildert, hat sich der Übergriff bereits am vergangenen Freitag auf einer Zugfahrt von Frankfurt am Main nach Freiburg ereignet, wo Ditfurth am gleichen Abend einen Vortrag halten wollte. Ein Unbekannter soll ihr demnach »zweimal schnell und mit voller Wucht von hinten« und ohne Vorwarnung mit einer Metallstange auf den Hinterkopf geschlagen haben, berichtet die 66-Jährige auf Facebook.
Ditfurth beschreibt den Überfall detailliert, da sie derzeit auf der Suche nach Zeugen ist. »Ob er mich erkannt hat weiß ich nicht. Von ihm weiß ich nur, dass er jung war, etwa 1.70 m groß, hellhäutig, deutsch sprach und eine dunkelrote Pudelmütze trug und einen Trolleykoffer in den Farben orange-schwarz. Ich hatte ihn vorher flüchtig gesehen und - wegen seines Metallstocks - für sehbehindert gehalten«, so die Politikerin.
Bereits beim zweiten Schlag habe eine mitreisende Person versucht, diese erneute Attacke abzuwehren, doch »der Schläger war schneller«. Später habe ihr eine Zeugin in dem vollbesetzten ICE berichtet, dass der Schlag geübt ausgesehen habe und der Täter dies wohl nicht zum ersten Mal gemacht haben könnte. Ditfurth erlitt nach eigener Aussage eine Gehirnerschütterung. Glücklicherweise soll aber ein Rettungssanitäter an Bord des ICE gewesen sein.
Unklar ist bisher, warum niemand der Anwesenden die Polizei gerufen hat. Ditfurth selbst erklärt, sie sei in dem Moment »zu verwirrt« gewesen. Allerdings habe auch ein Zugbegleiter nicht entsprechend reagiert. Auch warum umstehende Reisende keinen Notruf absetzten, ist unklar. Ditfurth selbst hat eine ernüchterede Erklärung parat: »Der ICE war verspätet und vollkommen vollgestopft mit Menschen aus zwei ICEs und niemand wollte gern mit noch mehr Verspätung nach Hause kommen.«
Ditfurth vermutet aufgrund von Zeugenaussagen, dass der unbekannte Täter in Marburg in den ICE gestiegen sei. Auf Nachfrage von Reisenden, warum er die Linkspolitikerin geschlagen habe, soll er geantwortet haben, dass sein Zug schon in Marburg mit fünf Minuten Verspätung abgefahren sei und er Ditfurth außerdem nicht leiden könne. rdm