Patienten können schwer gegenhalten, zumal dann, wenn sie vor Gericht auf eine regelrechte Expertenfront treffen. Von 15.000 Gutachten des Medizinischen Dienstes bestätigten 2016 ein Viertel einen Fehler. Und die übrigen drei Viertel? Die Schmerzen und Probleme der Betroffenen sind nicht verschwunden, nur weil kein Fehler nachweisbar war.
Die Politik könnte hier eingreifen und endlich einen Härtefallfonds einführen - für schwer Geschädigte, deren Fälle ungeklärt sind, bei unvermeidbaren Behandlungen mit hohen Risiken. Zudem könnte eine unabhängige Stelle zur Entwicklung einer Fehlerkultur beitragen und auch für Transparenz in diesem Feld sorgen, zum Nutzen lernbereiter Ärzte.
Die Behandlungsfehlerstatistik wird jedes Jahr variieren. Der rituell wiederholte Streit über diese Zahlen allein bringt jedoch wenig.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1084375.behandlungsfehler-fehler-auswerten-patienten-staerken.html