nd-aktuell.de / 07.04.2018 / Ratgeber / Seite 29

Es begann mit »L’Hombre«

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Wahrscheinlich hat Doppelkopf eine lange Reise zurückgelegt, bevor es zu einem beliebten Kartenspiel im deutschsprachigen Raum aufgestiegen ist. Seine Wurzeln soll es im Schafkopf haben, und das kann sich wiederum eines fernen Vorfahren im mittelalterlichen Spanien rühmen. Das war nämlich das Kartenspiel »L’Hombre«, das im 14. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entstand. Von Maria Teresa (1638-1683), die den französischen Sonnenkönig Ludwig XIV. ehelichte, soll L’Hombre an den Hof zu Versailles gebracht worden sein. Von dort hat es sich jedenfalls im restlichen Europa verbreitet.

Für eine Runde Doppelkopf, zu der sich vier Personen treffen, wird ein Pack zu 48 Karten benötigt (doppeltes Skatblatt, allerdings ohne 7er und 8er Karten); jede Karte ist also doppelt im Spiel. Die beiden Teilnehmer, die jeweils eine Kreuzdame auf der Hand halten, bilden die Re-Partei gegen das andere Gespann, die Contra-Partei. Findet ein Spieler nach dem Austeilen das Kreuz-Damen-Duo komplett in seinem Blatt vor, kann er eine Solopartie starten.

Für den Sieg müssen möglichst viele Stiche platziert werden. Damen und Buben zählen als Trümpfe, dazu im Normalfall die restlichen Karokarten. Von oben nach unten gestaffelt werden bewertet: As mit 11 Punkten, Zehn gleich 10 Punkte, König 4, Dame 3, Bube 2. Die Neun zählt null. Zum Gewinn einer Runde sind 121 Zähler notwendig. gra