Lob der Einsamkeit

Schon immer hat es Eremiten gegeben. Aber können sie auch der digitalen Ära noch zur Erkenntnis verhelfen? Eine persönliche Annäherung an einen aus der Zeit gefallenen Typus

Als ich mir im Frühjahr 2017 ein Haus im Wald kaufte, war dies das Ergebnis eines langen Entfremdungsprozesses. Immer wieder ging mir der Titel von Albert Camus Text »Den Menschen so fern« über einen einsam in der Wüste lebenden Lehrer durch den Kopf. Ich wollte nicht mehr unmittelbar inmitten einer Gesellschaft sein, die skrupellos Tiere schlachtet und für Armut und Flucht blind geworden ist. Seither hege ich eine große Vorliebe für Bekenntnisse der Einsamkeit. Wenn ich aus dem Fenster auf die grüne Wiese mit einem kleinen Bach schaue, denke ich zum Beispiel oft an jene lakonische Schilderung meiner liebsten Autorin Marguerite Duras: »In einem Haus ist man allein. Und nicht außerhalb, sondern innerhalb des Hauses. Im Park gibt es Vögel, Katzen. Aber auch mal ein Eichhörnchen, ein Frettchen. Man ist nicht allein in einem Park. Im Haus aber ist man so allein, dass man manchmal davon irre wird.« Obgleich sich die französische Autorin Zei...


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