nd-aktuell.de / 23.04.2018 / Kultur / Seite 17

Viel Bedauerliches

Natalie Portman

Hollywoodstar Natalie Portman wird nach Angaben der Genesis-Stiftung ein Preisgeld von einer Million Dollar erhalten, obwohl sie ihre Teilnahme an der Verleihungszeremonie Ende Juni abgesagt hat (»nd« berichtete). Ein Sprecher der Stiftung sagte am Sonntag, die ihr zu Ehren geplante Veranstaltung in Jerusalem werde dagegen ohne sie nicht stattfinden.

Die in Israel geborene Schauspielerin hatte ihre Absage mit Kritik an der israelischen Regierung begründet. Sie habe den Eindruck vermeiden wollen, dass sie den als Redner geladenen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu unterstütze, erklärte Portman auf Instagram.

Der Genesis-Preis, der auch als »jüdischer Nobelpreis« bezeichnet wird, ehrt Menschen, die durch ihre Leistung inspirieren und sich für jüdische Menschen und Werte engagieren. Der Veranstalter hatte »politische Gründe« für Portmans Absage angedeutet und erklärt, die Künstlerin habe »die jüngsten Ereignisse in Israel als extrem bedauerlich empfunden«. Einige israelische Politiker reagierten darauf empört.

Der Sprecher der Genesis-Stiftung sagte, das Preisgeld werde traditionell an wohltätige Organisationen gestiftet. Diese würden gemeinsam von der Stiftung und dem Preisträger ausgesucht. Er rechne damit, dass dies trotz Portmans Absage auch in diesem Jahr geschehen werde. Der Prozess könne länger dauern.

Der israelische Geschäftsmann Morris Kahn hatte mitgeteilt, er werde das Preisgeld um eine weitere Million Dollar erhöhen. Das Geld soll nach Medienberichten israelischen und internationalen Frauenrechtsorganisationen zugutekommen. dpa/nd