nd-aktuell.de / 09.05.2018 / Sport / Seite 19

Williams verliert im Snooker-Himmel die Etikette

Sheffield. Der Mann, den man nur mit Hemd, Weste und Fliege kennt, saß plötzlich komplett nackt auf dem Podium. Nach dem »größten Sieg seiner Karriere« ließ der neue Snooker-Weltmeister Mark Williams die Hüllen fallen und löste damit ein Versprechen ein, dass er vor dem Turnier in Sheffield ganz flapsig gegeben hatte. Wenn er 15 Jahre nach seinem bisher letzten WM-Titel noch einmal Champion werde, ziehe er sich aus, versprach der Waliser. Was die Zuschauer zunächst für einen Scherz hielten, wurde wahr. Nur mit einem Handtuch um die Hüften marschierte der 43-Jährige zur Pressekonferenz, setzte sich auf seinen Stuhl und zog sich dann auch jenes Handtuch noch vom Körper.

Der Triumph des Walisers am späten Montagabend ist eine der größten Überraschungen der jüngeren Snookergeschichte. Seit 1978 war kein Weltmeister mehr älter als Williams, der nach 2000 und 2003 zum dritten Mal die WM-Trophäe überreicht bekam. Zuvor hatte er sich in einem an Dramatik kaum zu überbietenden 18:16-Finalsieg über seinen schottischen Dauerrivalen John Higgins, der nach einem 7:14-Rückstand noch einmal auf 15:15 herangekommen war, in den Snooker-Himmel gespielt. dpa/nd

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