Eigentlich als Zwei-Städte-Festival Strasbourg/Berlin konzipiert, präsentiert die Veranstaltungsreihe Jazzdor in diesem Jahr ihre zwölfte Ausgabe. Waren die Vorjahre oft von einem beinahe erdrückenden französischen Übergewicht gezeichnet, so bekennt sich »die Strasbourger Regierung« von »Le Grand Jazz-Nation« in diesem Jahr zur Augenhöhe und punktet wohltuend durch demokratische Ausgewogenheit.
Bewusst wurde dabei berücksichtigt, dass gestandene und festivalbeliebte Musiker wie der Pianist Roberto Negro, der Sopransaxophonist Emile Parisien, der Posaunist Nils Wogram oder der Schlagzeuger Dejan Terzic wieder zu Ton und Rhytmus kommen. Bei den Neuzugängen gilt es nicht nur, den Jazzveteran und Multiinstrumentalisten Michel Portal zu begrüßen, sondern auch den Pianisten Hans Lüdemann, Trompeterin Arielle Besson, Saxophonistin Silke Eberhard, die Fagottistin Sophie Bernado, die Akkordionistin Andrea Parkins oder das Pablo-Held-Trio.
Für fünf Abende wurden ein Oktett, drei Quintetts, zwei Quartetts und fünf Trios verpflichtet. Was Spielfreude und musikalische Frische angeht, swingten und tönten die Trios vorab am überzeugendsten und bestätigten damit den berühmt gewordenen Satz aus Lessings »Minna von Barnhelm«: »Aller guten Dinge sind drei.«
Jazzdor, 5. bis 8.6., Konzerte jeweils ab 20 Uhr in der Kulturbrauerei, Knaackstr. 97, Prenzlauer Berg.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1090060.aller-guten-dinge-sind-drei.html