nd-aktuell.de / 06.06.2018 / Brandenburg / Seite 10

Notarzt musste zur Unfallstelle laufen

Herzsprung. Nach einem Unfall auf einer Autobahn mussten Rettungskräfte wegen einer fehlenden Rettungsgasse mehrere Kilometer zu Fuß zurücklegen. Ein Transporter überschlug sich am Montag im Baustellenbereich auf der A24 bei Herzsprung, wie die »Märkische Allgemeine Zeitung« am Dienstag berichtete. Die beiden Insassen wurden schwer verletzt. Für die Fahrzeuge der Sanitäter und des Notarztes gab es jedoch kein Durchkommen, so dass die Einsatzkräfte zur Unfallstelle laufen mussten.

Medienberichten zufolge wurde für das erste Rettungsfahrzeug vor Ort zwar noch eine ausreichende Rettungsgasse gebildet. Danach haben die Autofahrer die Gasse jedoch wieder geschlossen, so dass es für die anrückenden Sanitäter nicht genug Platz gab, um mit ihren Fahrzeugen zur Unfallstelle zu gelangen.

»So etwas habe ich noch nicht erlebt«, sagte Steffen Müller von der Freiwilligen Feuerwehr Wittstock an der Dosse dem Rundfunk rbb. Entgegen erster Vermutungen der Einsatzkräfte seien die Insassen des Kleintransporters zwar nicht eingeklemmt gewesen, aber schwer verletzt. Müller sieht die Schuld aber nicht nur bei Autofahrern, sondern auch bei Verkehrsplanern. »Man sollte darüber nachdenken, die Fahrbahnbreite so zu gestalten, dass auch in Baustellenbereichen bei einer Rettungsgasse ein Großfahrzeug der Feuerwehr durchfahren kann. Wir haben es gestern nicht einmal mit kleinen Fahrzeugen geschafft«, sagte er. AFP/nd