nd-aktuell.de / 21.06.2018 / Kultur / Seite 18

Aufeinander zugegangen

UKW-Antennenstreit

Das Schreckensszenario einer UKW-Abschaltung in Deutschland ist vom Tisch. In dem erbittert geführten Streit um Nutzungsgebühren für die UKW-Antennen von Hörfunksendern haben sich jetzt fünf größere Antenneneigentümer mit den Sendernetzbetreibern auf Eckpunkte für eine vertragliche Regelung geeinigt. Das teilte die Bundesnetzagentur am Dienstagabend mit.

»Alle UKW-Marktakteure haben sich bewegt und sind aufeinander zugegangen«, erklärte der ehemalige Kanzleramtsminister Friedrich Bohl, der die Verhandlungen moderiert hatte. Die vereinbarten Eckpunkte böten eine gute Grundlage dafür, dass es im nächsten Schritt zu Verträgen komme und der Streit um die Antennen damit dauerhaft beigelegt werde. »Dann müssen die Hörerinnen und Hörer keine Abschaltungen mehr befürchten.«

Hintergrund des Streits ist, dass sich der Dienstleister Media Broadcast aus dem Geschäft mit den UKW-Antennen und Sendeanlagen zurückgezogen hat, weil er die finanziellen Rahmenbedingungen der Regulierungsbehörden nicht mehr attraktiv genug fand. Die Media Broadcast gehört zur börsennotierten Freenet Group. Als UKW-Sendedienstleister agieren nun vor allem die Firmen Uplink aus Düsseldorf und Divicon aus Leipzig.

Die an den Sendemasten montierten Antennen wurden von der Media Broadcast hauptsächlich an Finanzinvestoren verkauft. Diese verlangten ursprünglich zum Teil deutlich mehr Geld für die Nutzung der Antennen, weil sie nicht mehr unter die Regulierung fallen. Uplink und Divicon hielten die höheren Preise für völlig überzogen und weigerten sich, die geforderten Summen zu zahlen. dpa/nd