nd-aktuell.de / 27.06.2018 / Ratgeber / Seite 23

7900 Fälle sachgrundloser Befristungen bei Regierung

+++ Zahlen & Fakten +++ Zahlen & Fakten +++

Die Bundesregierung beschäftigt derzeit einem Medienbericht zufolge 7877 Mitarbeiter befristet ohne Angabe eines konkreten Sachgrunds. Damit nutze die Regierung das Instrument der sachgrundlosen Befristung bei mehr als der Hälfte aller ihrer Befristungsfälle. Allein im Bundesinnenministerium hatten Ende Januar 4541 von insgesamt 5595 befristet beschäftigten Mitarbeitern eine sachgrundlose Befristung.

Laut Koalitionsvertrag von Union und SPD sollen künftig in Betrieben mit mehr als 75 Beschäftigten nur noch höchstens 2,5 Prozent der Mitarbeiter ohne Sachgrund befristet beschäftigt werden können. Bei der Bundesregierung ist der Anteil bis heute jedoch deutlich höher.

Betriebsvereinbarung: Arbeitszeit, Gesundheit und Datenschutz

Die Betriebsvereinbarungen zwischen Betriebsrat und Management in deutschen Unternehmen drehen sich nach einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf vor allem um Fragen von Arbeitszeit, Datenschutz und Gesundheit. So hätten rund 71 Prozent aller Betriebe mit Arbeitnehmervertretung ein gültiges Abkommen zu Arbeitszeitkonten, dazu kämen Vereinbarungen über Mehrarbeit, Teilzeit, Gleitzeit, Tele- und Heimarbeit. Zum Datenschutz existierten in 70 Prozent der Betriebe Vereinbarungen, zum Arbeitsschutz und zur Gesundheitsförderung gibt es Regelungen in etwa 55 Prozent der Firmen. 2015 waren es 42 Prozent.

Osten holt auf bei Stellenausschreibung

Die Nachfrage nach qualifiziertem Personal hat im ersten Quartal 2018 neue Rekordhöhen erreicht. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen deutschlandweit um zwölf Prozent. Im Vergleich mit dem ersten Quartal 2012 ist das ein Wachstum von 44 Prozent. Die meisten Ausschreibungen je 100 000 Einwohner verzeichnen die Stadtstaaten und die südlichen Bundesländer. Deutlich mehr Stellenausschreibungen gebe es auch in den östlichen Bundesländern. So habe sich die Anzahl in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg in den vergangenen fünf Jahren annähernd verdoppelt. Agenturen/nd