Leserpost

Arger betrügerischer Täuschungsversuch

  • Lesedauer: 3 Min.

Unlängst wurde ich Opfer einer betrügerischen Manipulation, auf die ich hinweisen möchte, damit andere nicht darauf hereinfallen. Bei meinem seit 18 Jahren zur Zufriedenheit genutzten 60-Liter-Geschirrspüler funktionierte die Abdeckung des Fachs für die Reinigungstabs nicht mehr. Der von mir bei der Fa. SET in der Rigaer Str. in Berlin-Friedrichshain bestellte Reparaturtechniker wandte sich erstaunlicherweise aber nicht diesem Defekt zu, sondern zuerst der Frage, ob die Heizung des Gerätes überhaupt funktioniere.

Meiner Bejahung dessen mit Verweis auf immer heißes Geschirr am Ende des Programms setzte er entgegen, dass dies auch nur bloße Trocknungswärme sein könne, der Spülgang selbst dabei aber kalt erfolgt sein kann. Zur Probe führte er dreimal längere An- und Abschaltungen des Gerätes durch, um die Temperaturentwicklung zu erfühlen. Ergebnis: Das Gerät blieb kalt. Seine Diagnose: Heizung für die Spülung ist defekt.

Die Alternativen: Reparatur oder Ersetzung durch Kauf eines neuen Gerätes. Kosten für eine Reparatur etwa 500 Euro, für ein neues Gerät über 1000 Euro. Irgendwie blind dem Fachmann vertrauend, akzeptierte ich seine Diagnose und entschied ich mich unter Hinweis darauf, in ein so altes Gerät doch nichts mehr zu investieren, für den Kauf eines neuen Gerätes zum Preis von über 1400 Euro. Bei Anzahlung von 200 Euro und 15 Euro für die Anfahrt. Der Reparaturtechniker muss über meine Entscheidung innerlich gejubelt haben!

Für die Erledigung wurden 2 Tage vorgesehen, wobei er mir abschließend nahe legte, dass defekte Gerät nun nicht weiter zu benutzen.

Im Nachhinein kamen mir dann aber mehr und mehr Bedenken. Was soll ich mit meinen 90 Jahren noch mit einem so teurem Gerät? Ich zweifelte auch die Art der Ermittlung des Heizungsdefektes an. Ich befragte das Internet und kam zur Erkenntnis, dass der Reparaturtechniker mich über den Tisch gezogen hat.

Im Internet war zu lesen, dass die Feststellung eines Heizungsdefektes bei Spülmaschinen gar keine so einfache Sache ist, wie man mir vortäuschte. Auch für den Ersatz gibt es wesentlich günstigere Varianten. Als ich das angeblich defekte Gerät entgegen der Aufforderung des Reparaturtechnikers, die weitere Nutzung zu unterlassen, doch in Gang setzte, konnte ich den gewohnten Säuberungs- und Erhitzungseffekt feststellen. Die Heizung war in Ordnung.

Das Ganze war eine arglistige Täuschung! Ich stornierte daraufhin in letzter Sekunde den Auftrag und kam glimpflich aus der Sache heraus. Die Firma wie auch der Reparaturtechniker haben sich zu meinen schriftlich erhobenen Beschuldigung eines vorsätzlichen Betrugsversuchs bisher nicht geäußert. Sie brachten mir allerdings meine vorgeschossenen 200 Euro zurück. Sie forderten von mir das Duplikat des Auftrages zurück, was ich jedoch aus Beweisgründen ablehnte. Ich werde gegen solch betrügerische Täuschung weiter vorgehen.

Die Konsequenz aus diesem Vorfall: Vertrauen Sie nicht blind und leichtfertig irgendwelchen Angeboten! Entscheiden Sie nicht vorschnell! Erbitten Sie Bedenkzeit! Suchen Sie sachkundige Hilfe!

Frithjof Samuel, 10243 Berlin

Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktionellen Meinungsäußerungen. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

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