Die Algorithmen-Verschwörung

Kurt Stenger über die gewaltigen Börsenwerte von Internetkonzernen

Apple, Amazon, Alphabet/Google, Microsoft, Facebook, Alibaba - Finanzmarktinvestoren haben seit einigen Jahren niemanden doller lieb als die großen Internet- und Digitalkonzerne. Allein die genannten glorreichen Sechs, die auf den Spitzenplätzen der aktuellen Rangliste der höchstbewertetsten börsennotierten Unternehmen liegen, konnten binnen Jahresfrist ihren Wert um eine schlappe halbe Billion Dollar steigern.

Dafür gibt es gute Gründe: Das Internet mit seinem Streben nach Relevanz sorgt für einen Monopolisierungsschub lange nicht mehr gekannten Ausmaßes. Zudem können Digitalkonzerne mit minimalem Kostenaufwand maximale Erträge einfahren; den Ärger mit der margenschwachen Industrieproduktion, im Apple-Sprech abwertend Hardware genannt, haben bekanntlich andere. Und die Datenverwertung mittels Künstlicher Intelligenz wird ökonomisch wichtiger und profitabler.

Die Börsengeschäfte vor allem der institutionellen Großanleger basieren ebenfalls zunehmend auf Computerprogrammen. Künstliche Intelligenz entscheidet längst mit über Auf und Ab an den Märkten. Dass die Digitalkonzerne davon besonders profitieren, liegt wohl in der virtuellen Natur der Sache. Der Titel für den nächsten schlechten Finanzmarktthriller liegt auf der Hand: »Die Algorithmen-Verschwörung«.

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