nd-aktuell.de / 30.06.2018 / Berlin / Seite 13

Rot-Rot-Grün begrüßt Tarifeinigung

Nicolas Šustr

Erleichterung bei Rot-Rot-Grün über die Tarifeinigung um die Bezahlung studentischer Beschäftigter an den Berliner Hochschulen. »Wir begrüßen, dass nach fast einem Jahr Arbeitskampf nun eine Einigung zur Weiterentwicklung des deutschlandweit einmaligen Tarifvertrags für 8000 studentische Hilfskräfte erreicht werden konnte«, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Abgeordnetenhausfraktionen von SPD, LINKEN und Grünen. Das Ergebnis setze nach 17 Jahren Stagnation mit mehr als 12 Prozent sofortigem Aufwuchs in der Lohnhöhe ein klares Signal für die Wertschätzung der Arbeit der Studierenden, so die Fraktionen weiter.

»Die deutliche Anhebung des Stundenlohns sowie eine verlässliche Tarifentwicklung sind nicht nur richtig, sondern auch bundesweit ein wichtiges Signal«, sagte der Regierende Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller (SPD) bereits am Donnerstag. Berlin sei »ein Vorreiter für gute Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft und das einzige Bundesland mit einem studentischen Tarifvertrag«.

In jährlichen Stufen werden die Stundenlöhne der rund 8000 Studentischen Mitarbeiter bis 2022 auf 12,96 Euro angehoben. Anschließend werden die Löhne im selben Maße wie die der anderen Hochschulbeschäftigten erhöht, die nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) bezahlt werden. Die ursprüngliche Forderung, untermauert vom längsten Hochschulstreik der Bundesrepublik, war eine sofortige Erhöhung auf 14 Euro Stundenlohn.

»Das Ergebnis war das Äußerste, was herauszuholen war«, sagt Tom Erdmann, Landesvorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW, dem »nd«. Einige kleinere Hochschulen hätten gedroht, aus dem Tarifvertrag auszusteigen, was neben der GEW auch die Gewerkschaft ver.di nicht wollte. »Das Hauptziel war die Anbindung an den TV-L, damit es nicht noch einmal zu 17 Jahren ohne Lohnerhöhung kommen kann. Das ist erreicht worden«, so Erdmann weiter. Bemerkenswert sei, dass die streikenden Studierenden nicht nur an sich selbst, sondern damit vor allem an die künftigen Generationen gedacht hätten. Am Freitag wird klar sein, ob die Studierenden das Ergebnis akzeptieren.