Berlin. Beim Eigenanteil, den Patienten für die Pflege in Pflegeheimen zahlen müssen, gibt es weiter erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Am günstigsten ist es in Thüringen mit durchschnittlich 237,19 Euro im Monat, am teuersten in Berlin mit 872,50 Euro. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Frage der LINKE-Bundestagsfraktion hervor. Im bundesweiten Schnitt betrug dieser je Einrichtung einheitliche Eigenanteil zum Stichtag 1. April 602,13 Euro.
Pflegebedürftige oder die Angehörigen müssen den Eigenanteil leisten, weil die Pflegeversicherung nur einen Teil der Kosten trägt. Selbst zahlen müssen sie daneben auch für die Unterkunft mit Zimmerreinigung und Verpflegung. Hinzu kommen umgelegte Kosten für Investitionen zum Beispiel in Umbauten und Modernisierungen ihres Heims sowie teils für Azubi-Vergütungen.
Die LINKE-Sozialexpertin Sabine Zimmermann forderte: »Gute Pflege muss unabhängig vom Geldbeutel und vom Wohnort für jeden möglich sein.« Nötig seien mehr Pflegekräfte und bessere Leistungen ohne Altersarmut. Die Pflege müsse daher endlich als Vollversicherung ausgestaltet werden, von der alle pflegebedingten Kosten übernommen werden. »So können die Eigenanteile sinken oder ganz entfallen.«
Hintergrund für die deutlichen Unterschiede beim Eigenanteil ist, dass die Schlüssel für die Personalausstattung je nach Bundesland vertraglich festgelegt werden. So ist eine Vollkraft in Berlin im Schnitt für 3,9 Bewohner mit Pflegegrad 2 zuständig - in Schleswig-Holstein aber für 5,4 Bewohner. Regionale Unterschiede können auch entstehen, weil die Personalkosten sich bundesweit unterscheiden. Dagegen ist der Eigenanteil an den reinen Pflegekosten seit 2017 einheitlich - und nicht mehr nach Pflegegrad. dpa/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1093295.unterschiede-bei-kosten-in-der-pflege.html