nd-aktuell.de / 11.07.2018 / Kultur / Seite 12

Berliner Notenstecherei

Jahrhundertelang war der Notenstich eine wichtige Voraussetzung dafür, Notenblätter zu vervielfältigen. Dabei wurden die Musiknoten in weiche Druckplatten aus Metall gestochen und eingeschlagen. In mühevoller Handarbeit erstellte der Stecher so spiegelverkehrte Vorlagen für Notendrucke. Dabei war ein Gespür für Musik unabdingbar, um ein lesefreundliches Ergebnis für die Musikerinnen und Musiker zu gewährleisten. Im besten Fall verriet bereits die Optik des Blattes den Charakter des Musikstückes. Seit Anfang der 1990er Jahre wird diese Arbeit von Computern unterstützt, und die digitale Technik ersetzt zusehends die alte Kunst der Notenstecherei. Dennoch basiert eine große Anzahl heute noch benutzter Notenblätter auf von Hand gestochenen Druckvorlagen.

Das Deutsche Technikmuseum in Berlin zeigt vom 11. Juli bis 18. November 2018 Fotografien, die 1991 in einer der letzten Notenstecherei-Werkstätten Berlins entstanden sind. Die Aufnahmen des Museumsfotografen Clemens Kirchner gewähren einen außergewöhnlichen Einblick in den Alltag dieses fast vergessenen Berufes. nd Foto: Clemens Kirchner

Deutsches Technikmuseum, Trebbiner Straße 9, Kreuzberg. 11. Juli bis 18. November, Di bis Fr: 9 bis 17.30 Uhr, Sa, So und an Feiertagen: 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen.