nd-aktuell.de / 13.07.2018 / Brandenburg / Seite 12

Zwei Senioren sterben durch Salmonellen

Beeskow. In einem Alten- und Pflegeheim im Landkreis Oder-Spree sind zahlreiche Fälle von Magen-Darm-Erkrankungen aufgetreten. Zwei Insassen, ein 82 Jahre alter Mann und eine 89 Jahre alte Frau, sind im Krankenhaus gestorben. Darüber informierte das Gesundheitsamt des Landkreises am Donnerstag in Beeskow. Mit Stand vom Donnerstagnachmittag seien 19 Bewohner und zwei Pflegekräfte mit entsprechenden Symptomen erkrankt. Bei acht der erkrankten Heimbewohner seien Salmonellen nachgewiesen worden, sagte der Sprecher der Kreisverwaltung, Mario Behnke, dem »nd«.

Der Leiter des Gesundheitsamtes, Rutker Stellke, hatte mitgeteilt, dass die Beschwerden seit dem 26. Juni aufgetreten seien. Er betonte, dass bisher nicht nachgewiesen sei, ob auch die anderen Erkrankungen im Zusammenhang mit Salmonellen stehen.

Sieben betroffene Bewohner der städtischen Einrichtung in Storkow waren ins Krankenhaus eingeliefert worden. Zwei von ihnen seien dort in den vergangenen beiden Tagen gestorben, so Stellke. Es habe bei ihnen neben der Erkrankung weitere Komplikationen mit Lungenentzündungen gegeben. Ein Teil der Patienten sei wieder aus dem Krankenhaus entlassen.

Die acht nachgewiesenen Salmonellen-Erkrankungen seien im Zeitraum zwischen dem 28. und 30. Juni aufgetreten. Dann habe es noch einmal eine Erkrankungshäufung, wenn auch mit milderem Verlauf, zwischen dem 4. und 7. Juli in einer anderen Etage der Einrichtung gegeben. Bislang gebe es dort keinen Salmonellen-Nachweis. Derzeit gebe es im Heim auch keine Hinweise auf Fehlverhalten, sagte Stellke.

Salmonellen sind Bakterien und verursachen beim Menschen Margen-Darm-Erkrankungen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts treten Erkrankungen als sporadische Fälle, als gehäufte Fälle zum Beispiel in Familien oder als größere Ausbrüche auf. Wenn es mehrere Einzelerkrankungen in bestimmten Regionen gibt, könne das auf eine Gruppenerkrankung mit gemeinsamer Infektionsquelle hindeuten. Salmonellen-Erkrankungen müssen gemeldet werden. dpa/tm