Nachts in den Kindergarten

Deutschland ist vielerorts eine Kita-Wüste. Mit zunehmend atypischen Arbeitszeiten verschärft sich das Problem.

  • Alina Leimbach
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Susanne, Auszubildende mit Kleinkind, hatte die Wahl: Entweder sie nimmt die Kita, wegen deren Öffnungszeiten sie morgens etwas zu spät zu ihrer Ausbildung kommt, oder eine, bei der sie früher von der Arbeit gehen muss. Beides keine rosigen Szenarien. Denn obwohl die Kitas je acht Stunden lang geöffnet haben, fallen immer noch Anfahrtswege an. Sie wird ihren Sohn dennoch ab September betreuen lassen. In der Kita, bei der es morgens etwas eng wird. »Jetzt hoffe ich sehr auf das Verständnis des Betriebs.«

Das Kita-Angebot in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren - auch wegen der neuen Betreuungsgesetze - verbessert. Doch trotz der positiven Entwicklung sind vielerorts die Öffnungszeiten nicht ausreichend. Ein Problem für Vollzeit arbeitende Eltern wie Susanne. Dazu kommt: Immer mehr Beschäftige arbeiten zu atypischen Arbeitszeiten.

Im Jahr 2016 ging bereits laut Hans-Böckler-Stiftung fast jede vierte abhängig beschäfti...


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