nd-aktuell.de / 25.07.2018 / Politik / Seite 3

Spitze beim Spitzensport

Pyeongchang im Februar. Die XXIII. Olympischen Winterspiele fanden statt. Der Deutsche Olympische Sportbund hatte 153 Teilnehmer nominiert; 28 Frauen und 32 Männer - das sind fast 40 Prozent der Mannschaft - waren oder sind noch immer Militärangehörige. Sie trainieren in einer der 15 Sportfördergruppen der Bundeswehr. Deren Gründung hatte der Bundestag 1968 beschlossen. In Pyeongchang haben die Bundeswehr-Angehörigen 16 von insgesamt 31 der Medaillen errungen. »Dank Ihrer Leistung gehören wir zur Weltspitze«, lobte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) die Sportler nach ihrer Rückkehr, sie beförderte unter anderen die 34-jährige Eiskunstläuferin Aljona Savchenko zur Stabsgefreiten.

Ähnlich erfolgreich sind Soldaten, wenn Olympische Sommerspiele oder Welt- und Europameisterschaften anstehen. Alle Spitzenverbände des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) profitieren von der Bundeswehr-Förderung. Seit 1992 haben die Soldaten-Sportler 269 Medaillen errungen. Das entspricht rund 45 Prozent der insgesamt 601 Medaillen der deutschen Olympiamannschaften. In Deutschlands Fußball-Nationalelf sowie bei anderen Mannschaftssportarten dagegen sucht man Soldaten vergebens.

Derzeit werden rund 750 Sportler samt Trainern vom Militär gefördert. Spitzensportlerinnen und Spitzensportler werden als Freiwillig Wehrdienstleistende zunächst für elf Monate eingestellt. Sie absolvieren eine spezielle Grundausbildung an der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr in Hannover und werden im Anschluss in die für sie vorgesehene Sportfördergruppe versetzt. Die weitere Ausbildung wird, wo immer möglich, mit dem internationalen Wettkampfkalender abgestimmt. Die Sportlerinnen und Sportler können auch Soldaten auf Zeit werden, eine Weiterverpflichtung ist unter anderem vom Urteil des jeweiligen Spitzenverbandes abhängig. Auch die Ernennung zum Berufssoldaten ist möglich. Die Sportsoldaten können einen Bachelorstudiengang »Sportwissenschaft - Gesundheit, Prävention, Rehabilitation« an der Universität der Bundeswehr in München belegen. hei