nd-aktuell.de / 26.07.2018 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 9

Weniger Gewinn, mehr Fahrgäste

Deutsche Bahn stellt Halbjahresbilanz vor

Berlin. Die Deutsche Bahn hat im ersten Halbjahr einen starken Gewinnrückgang verzeichnen müssen. Unter dem Strich blieben 562 Millionen Euro, ein Rückgang um fast 28 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017, wie das Unternehmen bei der Vorstellung seiner Halbjahresbilanz am Mittwoch in Berlin mitteilte. Gründe dafür seien vor allem Sonderbelastungen aus Unwettern, ein Gewinnrückgang beim Schienengüterverkehr und höhere Investitionen in die Pünktlichkeit. Dafür will die Bahn nach eigenen Angaben allein im laufenden Jahr zusätzlich mehr als 100 Millionen Euro ausgeben

Der bundeseigene Konzern steigerte den bereinigten Umsatz, bei dem Sonderfaktoren wie Wechselkursänderungen herausgerechnet wurden, um 2,3 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro. Für das gesamte Jahr erwartet der Konzern ein Umsatzplus auf rund 44 Milliarden Euro. Das Ebit - das operative Ergebnis, bereinigt um Zinsen und Steuern - sank um 17,4 Prozent auf 974 Millionen Euro.

Im vergangenen Jahr hatte die Bahn einen Nettogewinn von 765 Millionen Euro erzielt. Der Umsatz lag bei knapp 43 Milliarden Euro.

Die Zahl der Fahrgäste im Fernverkehr nahm nach Konzernangaben weiter zu und erreichte einen neuen Rekord, wie die Bahn weiter mitteilte. Von Januar bis Ende Juni nutzen 70,9 Millionen Menschen im Fernverkehr mit ICE und IC die Bahn und damit 3,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. »Die Menschen sind mobil wie nie«, erklärte Konzernchef Lutz. Die Bahn sei für immer mehr Bürger der Schlüssel für eine erfolgreiche Klima- und Verkehrswende.

Im Güterverkehr gibt es allerdings keine Entwarnung: Die Verkehrsleistung bei der Güterbahn DB Cargo ging um 6,7 Prozent zurück, die jahrelange Krise in dieser Sparte setzt sich damit fort.

Die internationalen Gesellschaften DB Arriva und DB Schenker verbuchten dagegen steigende Umsätze. »Beide Auslandstöchter leisten mit ihren Erfolgen einen wichtigen Beitrag für den Gesamtkonzern«, stellte Bahnchef Lutz heraus. Agenturen/nd