nd-aktuell.de / 04.08.2018 / Politik / Seite 5

Künstler zeigen Solidarität mit Seenot-Rettern

Mehr als 30 deutsche Künstler lassen sich in Rettungswesten fotografieren

Fabian Hillebrand

Mehr als 30 deutsche Künstler haben sich in Rettungswesten fotografieren lassen, um Solidarität mit den Seenot-Rettern im Mittelmeer zu zeigen. Zu den Unterstützern zählen unter anderem Herbert Grönemeyer, Heike Makatsch, Max Herre, Joy Denalane sowie Die Beginner und Jan Delay, wie eine Sprecherin der Organisation SOS Méditerranée am Donnerstag sagte. Anlass für die Fotos war demnach das erneute Auslaufen des Rettungsschiffs »Aquarius« in Richtung der internationalen Gewässer vor der libyschen Küste.[1]

Herbert Grönemeyer, Unterstützer der Kampagne, begründet seine Teilnahme wie folgt: »Für mich ist Menschlichkeit Pflicht. Es gibt sogar in Deutschland ein Gesetz im Gesetzbuch: Unterlassene Hilfeleistung steht unter Strafe. Und ich glaube, dass das die Form des Zusammenlebens ist: Da gibt es nichts zu debattieren. Die Debatte, ob man überhaupt Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten soll, ist absurd.[2] Es ist komplettes Absurdum. Mitmenschlichkeit und Menschlichkeit ist Pflicht.«

Max Herre, Sänger und ebenfalls Unterstützer der Kampagne, erklärt: »Ich unterstütze SOS MEDITERRANEE, weil es nach wie vor erschreckend viele Menschen gibt, die im Mittelmeer ertrinken. Weil das Thema der Geflüchteten, die über das Mittelmeer nach Europa kommen, nicht gelöst ist, weil sich die europäischen Regierungen verschließen, sich entsolidarisieren, sich die Probleme hin und her schieben, und weil ich es wichtig finde, dass man ein Zeichen setzt, aufmerksam macht und ganz konkret auch Hilfe leistet.«

Auch Sängerin Joy Denalane unterstreicht, warum sie an Bord der Kampagne ist: »Ich bin mit an Bord, weil wir in einer Zeit leben, in der man es nicht leisten kann, von außen auf die Welt zu schauen und sie zu bewerten, sondern ich glaube, dass jeder einzelne gefragt ist. Dabei sein und das Engagement jedes einzelnen ist wichtig, um zu einer Veränderung zu kommen.«

»Die Debatte, ob man überhaupt Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten soll, ist absurd. Mitmenschlichkeit und Menschlichkeit ist Pflicht«, sagte Herbert Grönemeyer. Die Fotos sind Teil der Aktion »Spende Menschlichkeit« von SOS Méditerranée, mit der Spendengelder gesammelt werden sollen. Sie werden auf der gleichnamigen Website präsentiert.[3]

Die Bedingungen zur Rettung von Menschen in internationalen Gewässern seien so komplex wie noch nie, teilten die Organisatoren mit. Parallel zur Foto-Aktion veröffentlichte SOS Méditerranée einen offenen Brief in der »Süddeutschen Zeitung« (Donnerstag), in dem mehrere Hundert Persönlichkeiten aus ganz Europa ihre Solidarität mit der »Aquarius« erklären.[4] Mit Agenturen

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1096094.seenotrettung-im-mittelmeer-die-aquarius-im-dilemma.html
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1094143.die-zeit-und-seenotrettung-man-sollte-es-lassen.html
  3. https://sosmediterranee.de/
  4. https://sosmediterranee.de/erklaerung/