nd-aktuell.de / 22.08.2018 / Kultur / Seite 12

100 Jahre Revolution

Mit einem Themenwinter soll in Berlin auf 100 Jahre Revolution 1918/19 zurückgeblickt werden. Vom 9. November 2018 an werde fünf Monate lang unter anderem an die Ausrufung der ersten deutschen Republik, das Ende des Ersten Weltkriegs sowie den Wert sozialer und individueller Grundrechte wie Pressefreiheit und Frauenwahlrecht erinnert, wie die Veranstaltungs-GmbH Kulturprojekte Berlin am Dienstag mitteilte. Im Fokus stehe die Vermittlung historischen Wissens über die Ereignisse von vor 100 Jahren. Zudem solle verdeutlicht werden, wie relevant die Auseinandersetzung mit der Revolution 1918/19 heute ist.

Geplant seien unter anderem Ausstellungen, Performances und Lesungen. Zudem sollen 100 Orte 100 Geschichten rund um die Revolution erzählen. Der Themenwinter wolle auch aktuelle politische Debatten um Pressefreiheit, Fake News, Populismus, das Recht auf Leben und Selbstbestimmung aufgreifen, »die ungeahnt tiefe Wurzeln in der Revolutionszeit haben«, hieß es.

Die Veranstaltungs- und Ausstellungsreihe entstehe in Kooperation mit zahlreichen Partnern in der ganzen Stadt, erklärte die Veranstaltungs-GmbH weiter. Unter anderem seien Regionalmuseen, das Stadtmuseum, die Berlinische Galerie, Geschichtsvereine, lokale Initiativen und große Bundeseinrichtungen sowie Forschungsinstitutionen beteiligt. Geplant sei auch die Zusammenarbeit mit Künstlern, Theatern, Gedenk- und Bildungsstätten, Verbänden, politische Initiativen, Stiftungen und anderen kulturellen Einrichtungen.

Im November 2018 jähren sich die Revolution und das Ende des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal. Das Kriegsende und die Schaffung der ersten parlamentarischen deutschen Demokratie waren entscheidende historische Ereignisse, deren Wirkung weit über die Grenzen Berlins hinausgeht, die gleichzeitig aber auch die Geschichte der Stadt nachhaltig geprägt haben, hieß es weiter. Die wesentliche Leistung der Revolution bestehe darin, einem Katalog sozialer und individueller Grundrechte zur Durchsetzung verholfen zu haben, wie er - erstmalig in der deutschen Geschichte - in der Weimarer Reichsverfassung von 1919 verankert wurde. epd/nd