nd-aktuell.de / 25.08.2018 / Brandenburg / Seite 14

Waldbrand vertreibt Anwohner

Bei Treuenbrietzen mussten in der Nacht zu Freitag drei Dörfer evakuiert werden

Treuenbrietzen. 600 Einsatzkräfte haben einen großen Waldbrand bei Treuenbrietzen am Freitagmorgen stark eingedämmt. »Weite Teile sind unter Kontrolle«, sagte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am Einsatzort. Wenn der Wind so bleibe, sehe er gute Chancen, dass das Feuer bald gelöscht wird und die in Sicherheit gebrachten Anwohner noch im Laufe des Tages zurückkehren können. Mehr als 500 Menschen hatten ihre Häuser verlassen müssen. Es brannte eine Fläche so groß wie 400 Fußballfelder, und Rauchwolken waren in der Nacht bis nach Berlin hinein gelangt. Die Brandursache war zunächst noch unklar.

Gleichzeitig wurden neue Feuer aus dem benachbarten Jüterbog gemeldet. Nach Angaben der Stadtverwaltung stehen mehrere Hektar Fläche auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Flammen.

Das Feuer bei Treuenbrietzen hatte sich am Donnerstagnachmittag von zunächst fünf Hektar rasch auf rund 400 Hektar ausgebreitet. Die in Sicherheit gebrachten Anwohner verbrachten die Nacht bei Bekannten oder in einer Notunterkunft. Betroffen waren die Dörfer Frohnsdorf, Klausdorf und Tiefenbrunnen südlich von Potsdam. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte bei einem Besuch am Einsatzort, die Evakuierung von Frohnsdorf werde am Mittag aufgehoben. Über die beiden anderen Orte werde am Nachmittag entschieden. »Hier muss ich die Menschen um Geduld bitten«, sagte Woidke. Nach seiner Einschätzung wird der Einsatz noch längere Zeit dauern. »Es kann sich um Tage handeln.« Bislang habe man alle Häuser schützen können.

»Wir haben schon einige große Waldbrände in der Region gehabt. In dieser Dimension, wo es sich zwischen den Ortschaften bewegt, haben wir das noch nicht gehabt«, sagte Treuenbrietzens Bürgermeister Michael Knape.

Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg erschwerten die Löscharbeiten. Wegen der Explosionsgefahr können die Feuerwehrleute stellenweise nicht an die Brandherde im Wald heran. dpa/nd