nd-aktuell.de / 27.08.2018 / Brandenburg / Seite 12

Löschen der Waldbrände zieht sich hin

Treuenbrietzen. Beim riesigen Waldbrand südlich von Berlin scheint sich die Lage zunehmend zu entschärfen. »Es zeichnet sich eine deutliche Entspannung ab«, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Sonntag. »Wir sind aber noch nicht durch«, erklärte er. Derzeit seien noch rund 400 Einsatzkräfte dabei, Glutnester, die immer wieder aufloderten, zu löschen. »Es dampft noch überall«, sagte ein Sprecher der Einsatzleitung am Sonntagmorgen in der betroffenen Region in Treuenbrietzen. Ein Panzer der Bundeswehr fahre Schneisen in den Wald, damit die Feuerwehrleute besser an die Glutherde herankommen. Man hoffe, in ein bis zwei Tagen den Einsatz abzuschließen. Die Bewohner von drei evakuierten Dörfern konnten alle wieder in ihre Häuser zurückkehren. Im Einsatz waren freiwillige Helfer, darunter Kraftfahrer, die Metallcontainer, wie sie sonst für Bauschutt genutzt werden, entlang einer Straßen mitten durch den Wald aufstellten. Die Container dienten als Zwischenlager für Wasser, damit die Löschfahrzeuge keine großen Wege zurücklegen mussten.

Zusätzlich erschwert wurden die Bekämpfung des Feuers bei Treuenbrietzen dadurch, dass am Sonnabend ein Brand bei Beelitz ausbrach. Dort standen drei Hektar in Flammen, und es mussten Feuerwehrleute aus der Gegend von Treuenbrietzen abgezogen werden, um hier zu löschen. Mit der Hilfe unter anderem von Hubschraubern der Bundeswehr konnte dieses Feuer komplett gelöscht werden.

Noch während der Löscharbeiten bei Treuenbrietzen haben Kriminaltechniker am Sonntag nach möglichen Hinweisen auf Brandstiftung gesucht. Da der Brand an drei Stellen gleichzeitig ausgebrochen war, könne eine solche Tat nicht ausgeschlossen werden, hieß es aus dem Innenministerium. Auch liegen »weitere Hinweise« vor, hatte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) bereits am Sonnabend nach einer Lagebesprechung vor Ort gesagt. Details wolle man jedoch nicht nennen. »Die Ermittlungen laufen«, hieß es aus Schröters Ressort. Wann mit ersten Ergebnissen der Spurensuche zu rechnen sei, könne man noch nicht sagen. dpa/nd