Feuerwehr im Kampf gegen Glutnester

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: 3 Min.

Obwohl ein Ende des Löscheinsatzes in den Wäldern bei Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) zu Wochenbeginn noch nicht abzusehen war, beruhigte sich die Lage im Laufe des Montags doch zusehends. So war seit dem Morgen die Regionalbahnstrecke zwischen Jüterbog und Berlin-Wannsee wieder freigegeben worden, verkehrten die Züge der RB 33 wieder fahrplanmäßig. Gesperrt blieb dagegen auf absehbare Zeit die Bundesstraße 102 in Richtung Jüterbog.

»Wir haben den Brand seit Sonntagabend unter Kontrolle«, sagte Andrea Metzler, Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark, am Vormittag dem »nd«. Schwerpunkt der Arbeiten sei nun die Bekämpfung der zahlreichen Glutnester im Boden, um bei auffrischendem Wind ein Wiederaufflammen des Feuers zu verhindern. »Dazu haben wir Drohnen und auch einen Hubschrauber mit Wärmebildkameras über dem Gebiet in der Luft, die den Feuerwehren jederzeit ein schnelles Reagieren ermöglichen.«

Metzler lobte die Arbeit, die Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW), Rettungsdienste, Polizei und Bundeswehr in den vergangenen Tagen geleistet haben. Bis zu 600 Männer und Frauen waren am Wochenende ständig im Löscheinsatz. Nach Angaben des Innenministeriums summierte sich ihre Zahl auf insgesamt 3000. »Hervorheben möchte ich auch die riesengroße Solidarität der Leute aus dem ganzen Land, die uns hier vor allem mit Essen und Getränken versorgt haben«, sagte Metzler.

Der Brand südwestlich von Berlin war am Donnerstag ausgebrochen. Explodierende Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg hatten die Löschkräfte in Gefahr gebracht und die Arbeiten eingeschränkt.

Waren am Sonntagabend noch rund 450 Brandbekämpfer mit schwerer Technik auf einer Fläche von 350 Hektar im Löscheinsatz, so konnte die Zahl inzwischen deutlich reduziert werden. Das berichtete Kai-Uwe Schwinzert von der Kreisverwaltung am Nachmittag vom Ort des Geschehens. »Die allermeisten Flächen haben die Löschkräfte im Griff, sie werden allerdings noch immer ununterbrochen überwacht«, so der Sprecher. Allerdings habe man inzwischen den »Dachs«-Bergepanzer der Bundeswehr und auch den Löschpanzer abgezogen. Die Brandfläche nordöstlich der B 102 sei bereits an die Forsten zur Brandwache übergeben worden. »Derzeit sind noch ungefähr 200 Feuerwehrleute sowie 40 Leute vom THW und von den Rettungsdiensten vor Ort, die Bekämpfung der Glutnester und vereinzelter Brandherde erfolgt noch auf einer Fläche von vielleicht 180 Hektar.«

Dennoch warnte die Polizei über Twitter: »Achtung! Aus gegebenem Anlass weisen wir darauf hin, dass das Betreten des gesamten Einsatzgebietes ... untersagt ist.«

Der Verdacht der Ermittler, dass der Waldbrand auf Brandstiftung zurückgehen könnte, hat sich bislang nicht erhärtet. War das Feuer doch an drei Stellen gleichzeitig ausgebrochen. »Wir haben keine objektiven Befunde, die eine vorsätzlich verursachte Brandlegung in den Wäldern von Treuenbrietzen bestätigen«, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion West am Montag. »Wir ermitteln weiter in alle Richtungen.«

Seit Sonntagabend brennt erneut der Wald auf dem ehemaligen Schießplatz bei Jüterbog (Teltow-Fläming) auf mehr als 240 Hektar. Hier hatte bereits Ende Juli mehrere Tage lang ein Großfeuer gewütet. mit dpa

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