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Profite für die Nutznießer

Urheberrechtsreform

  • Lesedauer: 2 Min.

Mehr als hundert europäische Journalisten unterstützen einen Aufruf des AFP-Reporters Sammy Ketz zur Reform des Urheberrechts im Internet. Zu den insgesamt 103 Unterzeichnern des Textes aus 27 Ländern gehören unter anderen der »Zeit«-Autor Wolfgang Bauer, der »Spiegel«-Reporter Christoph Reuter, die Journalistin Florence Aubenas von der französischen Zeitschrift »Nouvel Observateur« sowie der britische »Guardian«-Mitarbeiter Jason Burke. Der Aufruf an das Europaparlament wurde bereits in mehreren europäischen Medien veröffentlicht.

»In mehr als 40 Jahren als Reporter habe ich gesehen, dass die Zahl der Journalisten vor Ort stetig abnimmt, während die Gefahren unerbittlich zunehmen. Wir sind Ziele geworden und unsere Berichterstattung kostet mehr und mehr«, schreibt Ketz in seinem Aufruf. Er hat aus Kriegs- und Krisenregionen wie Syrien und Irak berichtet und leitet derzeit das Büro der Nachrichtenagentur AFP in Bagdad. »Vorbei sind die Zeiten, in denen ich in einer Jacke, in Hemdsärmeln, mit einem Personalausweis in der Tasche, neben einem Fotografen oder Videojournalisten vor Ort über einen Krieg berichten konnte. Jetzt brauchst du kugelsichere Jacken, gepanzerte Autos, manchmal Bodyguards und Versicherungen. Wer bezahlt diese Kosten? Die Medien, und es ist ein hoher Preis.«

»Doch obwohl sie für den Inhalt bezahlen und Journalisten entsenden, die ihr Leben riskieren, um ein zuverlässiges, vollständiges, vertrauenswürdiges und vielfältiges Nachrichtenangebot zu produzieren, sind es nicht sie, die die Profite einstreichen, sondern die Internetplattformen, die sich daran bedienen, ohne einen Cent zu zahlen«, schreibt Ketz. AFP/nd

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