nd-aktuell.de / 30.08.2018 / Berlin / Seite 11

Religiöse Vielfalt sichtbar machen

Zur Langen Nacht der Religionen am 8. September öffnen wieder viele Glaubensgemeinschaften ihre Pforten

Jérôme Lombard

Bereits zum siebten Mal findet am Samstag, den 8. September, die Lange Nacht der Religionen in Berlin statt. Rund 100 Religionsgemeinschaften, spirituelle Gruppen und interreligiöse Initiativen werden an diesem Tag wieder die Pforten ihrer Kirchen, Moscheen, Synagogen, Tempel und Gemeindehäuser für Interessierte öffnen.

»Die Veranstaltung ist ein wichtiges Zeichen für religiöse Vielfalt und Toleranz«, sagt Thomas Schimmel, Koordinator des Initiativkreises der Langen Nacht der Religionen. Der ehrenamtlich und multireligiös besetzte Initiativkreis organisiert seit 2012 die Veranstaltung. Finanzielle Unterstützung kommt vom Senat und von Spendern.

»Alle Berlinerinnen und Berliner sind eingeladen, sich ein eigenes Bild von Religion zu machen und auch kritische Fragen zu stellen«, sagt Koordinator Schimmel. Mit der bundesweit einmaligen Veranstaltung würden die verschiedenen Glaubensgemeinschaften deutlich machen, dass sie ein aktiver Teil der Stadtgesellschaft sein wollen, so Schimmel.

Neben den großen monotheistischen Weltreligionen wie Christentum, Judentum und Islam laden auch kleinere Gemeinschaften wie etwa die Bahá‘í-Gemeinden aus Mitte und Pankow oder die Anhänger der afrobrasilianischen Candomblé-Religion in Kreuzberg ein. Bis in die Nacht hinein wollen die teilnehmenden Gruppen mit ihren Gästen beten, singen und über ihre Glaubenspraxis informieren. Bis auf Treptow-Köpenick finden allen Bezirken Veranstaltungen statt. Erwartet werden wie in den Vorjahren bis zu 10 000 Besucher. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenfrei.

Eröffnet wird die Lange Nacht mit einer Weißen Tafel der Religionen. Dabei sollen sich bereits um 13 Uhr Vertreter verschiedener Religionen auf dem Gendarmenmarkt versammeln, um gemeinsam zu essen, zu trinken und miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch zu dieser Weißen Tafel sind alle Berlinerinnen und Berliner eingeladen.

Zum Abschluss der Langen Nacht der Religionen veranstaltet das katholische Kathedralforum St. Hedwig zusammen mit anderen Konfessionsgemeinden um 23 Uhr vor der St. Hedwigs-Katherdahle in Mitte ein universelles Friedensgebet im Lichtermeer.

Das Programm der Langen Nacht mit Kurzbeschreibungen aller Teilnehmer gibt es als gedrucktes Booklet oder im Internet. Mehr Informationen unter: nachtderreligionen.de.