Andreas Hofmann knackt den Diamond-League-Jackpot

Der Speerwerfer wirft den Speer in Zürich auf 91,44 Meter und erhält eine Prämie von 50 000 Dollar

  • Christoph Leuchtenberg, Zürich
  • Lesedauer: 2 Min.

Großer Zahltag für Andreas Hofmann, kleines Trostpflaster für Thomas Röhler: Der EM-Zweite Hofmann hat die Erfolgsserie der deutschen Speerwerfer fortgesetzt und den Disziplinsieg in der Diamond League gefeiert. Der EM-Zweite aus Mannheim setzte sich am Donnerstagabend in Zürich mit starken 91,44 m durch und sicherte sich damit 50 000 Dollar Prämie.

Vor Hofmann hatten Matthias de Zordo (2011) und Röhler (2014) als deutsche Speerwerfer den Jackpot geknackt. Olympiasieger Röhler (Jena/85,76) kam in Zürich hinter dem Esten Magnus Kirt (87,57) auf Platz drei und musste sich mit 10 000 Dollar begnügen, der Europameister von Berlin haderte mit seinem Wettkampf. Julian Weber wurde Sechster (83,68). Der ebenfalls qualifizierte Weltmeister Johannes Vetter (Offenburg) hatte auf den Start verzichtet.

»Mein Wettkampf hatte Höhen und Tiefen«, sagte Röhler: »Platz drei ist nicht gut, aber auch nicht schlecht. Wir deutschen Werfer umarmen uns immer nach einem Wettkampf und sind froh. Ich bin Europameister geworden, Andreas hat die Diamanttrophäe gewonnen, und Johannes ist immer noch Weltmeister.«

Der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl (Leipzig) konnte nicht um den Sieg mitreden und kam mit 21,33 m auf Platz sechs. Gewinner Tomas Walsh (Neuseeland) erzielte mit 22,60 m einen Diamond-League-Rekord. Keine Siegchance hatte auch Lauf-Ass Konstanze Klosterhalfen. Über 5000 m verkaufte sich die Leverkusenerin als Neunte in 15:04,16 Minuten aber teuer. Siegerin Hellen Obiri (Kenia) lief 14:38,79. Klosterhalfens Klubkollegin Gina Lückenkemper führte die deutsche 4x100-m-Staffel wie bei der EM auf Platz drei (42,69 s), für einen Einzelstart war die EM-Zweite über 100 m in Zürich nicht qualifiziert.

Dreispringerin Kristin Gierisch blieb mit nur zwei gültigen Versuchen ein wenig hinter ihren Möglichkeiten zurück, 14,06 m im letzten Durchgang brachten schließlich Rang sechs für die Vize-Europameisterin aus Chemnitz.

Wie bei der EM reichte es für Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch (Tübingen) zu Platz drei. Dafür benötigte die 27-Jährige diesmal nur mäßige 1,90 m beim Sieg der russischen Europameisterin Marija Lassizkene (1,97). »Platz drei ist großartig, 1,90 sind es nicht«, sagte Jungfleisch: »Jetzt werde ich meinen Urlaub genießen.«

Bereits am Donnerstagabend fand in Brüssel das um einen Tag vorgezogene Frauen-Kugelstoßen statt. Die frühere Weltmeisterin Christina Schwanitz (LV Erzgebirge) kam auf dem Grote Markt im Zentrum der belgischen Hauptstadt mit 19,50 m auf Platz drei hinter der amtierenden Weltmeisterin Gong Lijiao (China/19,83) und der Amerikanerin Raven Saunders (19,64). »Damit fahre ich sehr zufrieden nach Hause und dann weiter nach Berlin zum ISTAF. Die Revanche ist da ja noch offen«, meinte Schwanitz. Dort trifft Schwanitz wie schon bei der EM an gleicher Stelle auf die Europameisterin Paulina Guba. SID

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