nd-aktuell.de / 09.10.2018 / Politik

Wiedergutmachung für den Osten

Die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping meint: Der Westen muss Ostdeutschland noch integrieren

Die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping hat gefordert, den Menschen in Ostdeutschland eine Gelegenheit zu geben, ihre Geschichten zu erzählen. »Dabei geht es gar nicht darum, Mitleid zu erzeugen, sondern zur Kenntnis zu nehmen: Das war hart; die Leute haben etwas geleistet«, sagte die SPD-Politikerin dem »nd«.

Das komplette Interview mit Köpping ist hier[1] zu lesen.

Es wurden Fehler nach der Wende gemacht. Deshalb müsse es eine Art Wiedergutmachung geben. »Es gibt nach wie vor Berufsgruppen, die bei der Rente benachteiligt wurden; da muss es einen Ausgleich geben. Und wir müssen stärker darauf achten, wie wir Führungspositionen besetzen«, forderte Köpping.

Bis heute hätten 750.000 Menschen Sachsen verlassen - wegen besserer Jobaussichten im Westen. Doch auch wer auf dem Dorf geblieben sei, habe etwas geleistet: bei der Pflege von Angehörigen oder als Chef des Kleingartenvereins, so Köpping. Das Ausmaß in dem Betriebe nach der Wende geschlossen worden seien, werde von der Politik völlig verkannt.

Die Erwartung, dass sich Ungerechtigkeiten der Wende mit der Zeit auswachsen, wären trügerisch, so Köpping. Der »Sachsen-Monitor« etwa zeige, dass sich auch viele 18- bis 27-Jährige Ostdeutsche heute (wieder) als Menschen zweiter Klasse fühlen. nd/ulk

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1102905.petra-koepping-ueber-ostdeutschland-ein-haushaltstag-fuer-das-selbstbewusstsein.html